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Kampagne der Deutschen Umwelthilfe www.duh.de


„Die Lebensdauer von Coffee to go-Einwegbechern ist kurz. Nach durchschnittlich 15 Minuten werden sie zu Abfall. Pro Jahr kommt in Deutschland durch Coffee to go-Becher eine unvorstellbare Menge zusammen: Stündlich werden 320.000 Einwegbecher verbraucht. Das macht rund drei Milliarden Becher im Jahr. Für deren Herstellung werden zehntausende Tonnen Holz und Kunststoff sowie Milliarden Liter an Wasser benötigt. Diese Ressourcen gehen verloren, da ein Recycling große Probleme bereitet. Doch nicht nur das – auch die Umwelt nimmt Schaden, denn immer mehr weggeworfene Coffee to go-Becher verschmutzen Straßen, öffentlichen Plätze und die Natur.

Kurzum: Coffee to go-Becher sind ein Symbol der Wegwerfgesellschaft und eine Belastung für unsere Umwelt. Einwegbecher bestehen überwiegend aus Papierfasern, für deren Herstellung in aller Regel Neumaterial eingesetzt wird. Es werden praktisch keine Recyclingpapierfasern genutzt, sodass für die Herstellung der Pappbecher neue Bäume gefällt werden müssen. Weil die Einwegbecher nicht nur aus Pappe, sondern anteilig auch aus Kunststoff bestehen, wird auch Rohöl zur Becherproduktion benötigt. Ein durchschnittlicher Einwegbecher besteht in der Regel zu fünf Prozent aus dem Kunststoff Polyethylen – dazu kommt noch der Plastikdeckel und gelegentlich Rührstäbchen, Papiermanschetten oder Tragehilfen aus Pappe.

- Für Herstellung der Polyethylen-Beschichtungen der Becherinnenseiten und Polystyrol-Deckel werden jährlich ca. 22.000 Tonnen Rohöl verbraucht.
- Für die Herstellung der jährlich in Deutschland verbrauchten Coffee to go–Becher entstehen CO2-Emissionen von rund 83.000 Tonnen.
- Die Herstellung der Polystyrol-Deckel verursacht zusätzlich rund 28.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr.
- Viele Coffee to go-Becher werden achtlos weggeworfen und verschmutzen Straßen, öffentliche Plätze und die Natur.

Doch das muss nicht sein.
Werde ein Becherheld, indem du deinen Kaffee in Mehrweg- statt Einwegbecher abfüllen lässt!“

So die unterstützenswerte Aktion der Deutschen Umwelthilfe

Wir finden diese Kampagne gut, weil sie zum Nachdenken über einen Paradigmenwechsel, die Veränderung eines bestehenden Denk- oder Verhaltensmusters, anregt. Wir sind allerdings der Meinung, dass sich der Einwegtrend nicht dadurch stoppen lässt, wenn die bislang kostenfrei angebotenen Wegwerfprodukte teurer werden. Extrem umweltschädigende Dinge gehören verboten.

Außerdem kann man Kaffeehausketten nicht so einfach überzeugen. Man muss sie zwingen leicht recycelbare Mehrwegbechersysteme zum Ausschank von Kaffee anzubieten (zum Kauf oder gegen Pfand).

Verpflichtung zu umfassendem Recycling – sparsamer Umgang mit natürlichen Rohstoffen und radikaler Rückbau der Vermüllung! Verbot der Müllverbrennung! Für eine Pilotanlage für Kryo-Recycling!

In Deutschland wurden im vergangenen Jahr eine Rekordzahl von 2,08 Milliarden Getränkedosen verkauft. Dies sei eine Steigerung um zwölf Prozent im Vergleich zum Jahr 2014, teilte der europäische Verband der Getränkedosenhersteller (BCME) am Mittwoch mit. Rund 40 Prozent der verkauften Dosen seien mit Bier gefüllt gewesen. Seit 2003 (Schröder/Fischer Regierung) gilt in Deutschland für Einweg-Getränkeverpackungen wie Dosen eine Pfandpflicht.

Im Jahr 2002 waren noch rund 7,5 Milliarden Dosen abgesetzt worden. Nach einer intensiven Diskussion in der Umweltbewegung und der Forderung nach einem Verbot der Getränkedosen brachen die Zahlen drastisch ein. Um ein Verbot zu umgehen, wurde unter Schröder/Fischer die Pfandpflicht beschlossen. Nun wurde erstmals wieder die Marke von zwei Milliarden übertroffen.

Aludosen: Eine ökologisch sehr bedenkliche Verpackung!

Umweltgefährdende Chemikalien und eine große Energiemengen sind erforderlich, um aus dem Ausgangsmaterial Bauxit Aluminium herzustellen. Abbau von Bauxit und die Produktion Aluminium erfolgen zudem häufig in Ländern, die für ihre schlechten sozialen Bedingungen und unzureichenden Umweltstandards bekannt sind.
Auch hinsichtlich Klimaschutz sind die Getränkedosen nicht zu empfehlen: Dosenbier verursacht dreimal so hohe CO2-Emissionen wie Bier in Glas-Mehrwegflaschen! Dazu kommt noch, dass die Dosen häufig nicht für das Recycling getrennt gesammelt werden – ein großer Teil der Dosen landet im Restmüll!

Auch das Recycling der Dosen ist kompliziert. So enthält eine Weißblechdose laut der Ökobilanz des Dosenverbands Beverage Can Makers Europe weniger als sechs Prozent Recyclingmaterial. Das Recycling erzeugt im Falle des Aluminiumrecyclings Sondermüll und da verschiedene Legierungselemente (z. B. Magnesium) beim Aluminiumrecycling nicht entfernt werden, ist das rückgewonnene Aluminium minderwertiger als das bei der Dosenherstellung eingesetzte Aluminium (Downcycling). Beim Recycling von Weißblechdosen geht meist die Zinnschicht verloren.
Zum Vergleich: Bei Glasflaschen liegt der Recyclinganteil durchschnittlich bei 65 Prozent, bei PET-Flaschen je nach Art bei 15 bis 35 Prozent.

Das Hormongift Bisphenol A versteckt sich meist in Plastik, doch findet man auch in Produkten, in denen man es nicht vermutet: Der BUND hat die riskante Chemikalie in Getränkedosen von Sprite, Red Bull, Schöfferhofer, Faxe-Bier, Nescafé und weiteren Abfüllern nachgewiesen. Ein Labor fand in den Epoxidlacken der Innenbeschichtungen der Dosen zwischen 0,3 und 8,3 Mikrogramm Bisphenol A. Akute Gesundheitsschäden sind beim Trinken aus Dosen zwar nicht zu befürchten. Der Schadstoffgehalt trägt jedoch zur Gesamtbelastung des Menschen mit Bisphenol A bei. Denn auch andere Produkte enthalten die Chemikalie: Schnuller, Fläschchen, Getränkedosen, Zahnfüllungen, Thermopapier und viele mehr. Der BUND setzt sich deshalb dafür ein, dass hormonell wirksame Schadstoffe in Alltagsgegenständen verboten werden

Mehrwegflaschen sind die umweltfreundlichste Verpackung.

Wurden vor der Einführung des Pfands noch 64 Prozent aller verkauften Flaschen wiederbefüllt, waren es 2012 nur noch 45,7 Prozent. Mineralwasser geht inzwischen sogar zu 70 Prozent in Wegwerfflaschen über die Ladentheke. Rund drei Viertel aller Verpackungen von Erfrischungsgetränken sind Einweg-Verpackungen.

…und ist jetzt in der Mülltonne gelandet.

Unter dem Titel „A Zero Waste Programme for Europe“ sollte die Abfallgesetzgebung in der EU radikal vereinfacht und die Recyclingquote erhöht werden. Ziel sei es, bis 2030 die Siedlungsabfälle um 70 Prozent zu reduzieren und 80 Prozent der Verpackungsabfälle zu recyceln. Bis 2025 sollte ein Deponieverbot für alle biologisch abbaubaren und recycelbaren Abfälle eingeführt werden. Dieser Aufbau einer europäischen Kreislaufwirtschaft würde 70 Milliarden Euro Investitionen in umweltfreundliche Projekte und Technologien bedeuten, sowie 300.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

"Business Europe“ hat beim Lobbyieren der EU-Kommission ganze Arbeit geleistet. Business Europe, der Dachverband der europäischen Wirtschaft hatte in einem Brief an die italienische Ratspräsidentschaft Anfang Dezember argumentiert: Man müsse das Thema Kreislaufwirtschaft „stärker aus einer wirtschaftlichen statt ausschließlich aus einer ökologischen Perspektive betrachten“. Das hat die EU nun offensichtlich verstanden.

Verpflichtung zu umfassendem Recycling – sparsamer Umgang mit natürlichen Rohstoffen und radikaler Rückbau der Vermüllung! Verbot der Müllverbrennung!

Für eine Pilotanlage für Kryo-Recycling!

1. Welche Mengen Fein- und Feinststaub emittiert ein „Sekundärbrennstoff-Heizkraftwerk“ nach den uns vorliegenden Daten (Mittelwerte, Spanne(n)), bezogen auf eine Mengeneinheit Restmüll?

Die Frage kann nur durch Schätzungen beantwort werden, da leider keine flächendeckenden und dauerhaften Untersuchungen vorliegen.

Die Aussage von Prof. Wassermann auf unserer Homepage (Giftschleudern) gilt auch für die Feinststäube. In seiner Dissertation „Ermittlung und Analyse der Emissionen und Potenziale zur Minderung primärer anthropogener Feinstäube in Deutschland“ aus dem Jahr 2006 kommt Thomas Pregger zu der ernüchternden Erkenntnis, dass für die Emission von Feinststäuben aus festen Verbrennungsanlagen (Kraftwerke, MVAs) nur sehr lückenhafte Daten vorliegen. Insbesondere schreibt er: „Da die Emissionsgrenzwerte als anlagenspezifische Konzentrationswerte (mg/Nm³) im Tagesmittel bzw. Halbstundenmittel festgelegt wurden, können die Auswirkungen auf die jahresmittleren spezifischen Emissionen der Quellgruppen nur mit großen Unsicherheiten abgeleitet werden.“ (Seite 63).

Es muss auch sehr deutlich gesagt werden, dass für Feinst- und Ultrafeinststäube (PM 2,5 bzw. PM 0,1) Gewichtsangaben völlig irrelevant sind, da alleine die aktive Oberfläche für die toxische Bewertung zählt.

Meine eigenen Abschätzungen kommen zu den folgenden Ergebnissen:
Basierend auf der Jahreskapazität der MVAs in Deutschland aus dem Jahr 2000 und einer geschätzten Auslastung von 80% sind ca. 10,4 Millionen t Müll in Deutschland verbrannt worden.

Die Angaben der emittierten Stäube aus MVAs schwanken zwischen 100 t/a (Betonung auf lückenhaft, bei Dissertation Pregger), 3000 t/a (BMU 2005) und einer Abschätzung aus der lückenhaft gemessenen Volumendichte (1 mg/m³) mit der Abschätzung, dass 1 Tonne Abfall ca. 5000 m³ Abluft entwickelt zu 6500 t/a. Der Feinststaubanteil kann für PM 2,5 zu ca. 80% abgeschätzt werden (Pregger 2006), so dass sich bei Zugrundelegung der anzweifelbaren Zahlen des BMU eine Mengenverhältnis von

Masse PM 2,5 pro Masse verbrannter Abfall = 2,1 10-4;
also 0,021% ergibt.

Dies erscheint klein, ist jedoch erheblich, wenn man die freigesetzte aktive Oberfläche, die in den heutigen Grenzwerten und Bewertungen nicht erfasst wird, abschätzt. Wenn ich davon ausgehe, dass das mittlere Volumen der als Einzelpartikel anfallenden Abfallmasse ca. 1 cm³ ist, dann ergibt sich für PM 2,5 Stäube ein Oberflächenvergrößerungsfaktor von mehr als 0,4 104;. Da in PM 2,5 Stäuben der Anteil von Partikeln mit Durchmesser kleiner als 1 µm erheblich ist (Schwerpunkt der Verteilung bei ca. 100 nm), sind Oberflächenvergrößerungsfaktoren von 105 realistisch.

Man kann also die Abschätzung treffen, dass pro eingesetzte Einheit Müll bei der MVA eine aktive Oberfläche der emittierten Feinststäube entsteht, die (bei Zugrundelegung der BMU Zahlen) der 20 fachen der ursprünglichen Oberfläche des Mülls entspricht (!!!) (mit Spannweite von 1 bis 40). Die toxische Wirkung würde also (alleine schon bei gleicher chemischer Zusammensetzung) vervielfacht, wenn man jedoch die chaotische Umwandlung bei Verbrennung berücksichtigt und die Entstehung von 10.000en von neuen chemischen Stoffen, muss man von einer Potenzierung der toxischen Wirkung ausgehen.

Anmerkung: Um diese unglaublichen Zahlen nochmals zu verdeutlichen. Alleine der Faktor von 1 der Freisetzung aktiver Oberfläche (also die untere Abschätzung in der obigen Rechnung) würde bildhaft bedeuten, dass die gesamte Zahl der Oberflächenatome des ursprünglichen Mülls bei der MVA in die Luft freigesetzt würden!!!

2. Wieviel Dioxine und Furane werden, bezogen auf eine Mengeneinheit Restmüll, als Fein- und Feinststaub-Anhaftungen ausgetragen? Kann man das Mengen-Verhältnis zwischen den in der Gasphase entweichenden und dort gemessenen und den an den Stäuben anhaftenden und damit nicht gemessenen Ultragiften quantifizieren?

Diese Frage ist noch schwieriger quantitativ zu beantworten, da es keine systematischen Untersuchungen der chemischen Beschaffenheit der Oberfläche der Nanopartikel gibt.
Das BMU behauptet, dass MVAs in den letzten Jahren nur ca. 0,5 g (TE)/Jahr Dioxine und damit nur ca. 1% der Gesamtemissionen an Dioxinen verursachen.
Der Grenzwert TA Luft, 13. BImSchV und 17. BImSchV liegt bei 0,1 ng/m³ TE Einheiten. Wenn man das auf das geschätzte Abluftvolumen aus dem Jahr 2000 bezieht, kommt man auf ca. 0,65 g pro Jahr, also einem sehr ähnlichen Wert. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Zahlen des BMU alleine auf den Grenzwerten beruhen und nicht auf realen Untersuchungen und Messungen der sehr fluktuierenden Abluftströme.

Genau in diesen Werten sind aber weder die einige 10.000 umfassenden weiteren toxischen Substanzen der Abluft erfasst, die oft an die Giftigkeit von Dioxinen und Furanen herankommen, noch die Oberflächenadsorbate an Partikeln.
Den Anteil der Dioxine und Furane auf den Partikeloberflächen zu quantifizieren erscheint mir aus dem heutigen Stand der Forschung unmöglich. Tatsache ist, dass in Einzeluntersuchungen mit sehr aufwändigen Untersuchungsmethoden der Nanotechnik toxische Verbindungen unter Einschluss der Dioxine auf Oberflächen von Nanopartikeln aus Verbrennungsprozessen gefunden wurden. Man muss zusätzlich in Rechnung stellen, dass über das Vehikel „Nanopartikel“ die Dioxine und andere Substanzen in Bereiche des menschlichen Körpers eindringen können, in die sie sonst nicht einfach vordringen können. Die toxische Wirkung von Dioxinen auf Feinststäuben und von Dioxinen in der Gasphase wird sich daher signifikant unterscheiden.

Feinstäube unter 10 µg verhalten sich bei der Durchlässigkeit wie Gas, gehen durch alle Filter durch.
Unter 5 µg gehen Feinstäube in den Lungenbläschen (Alveolen) direkt ins Blut. Der Anteil der Müllverbrennung wird in der Feinstaubdebatte verschwiegen!
Grundsätzlich gilt für die Müllverbrennung: Der Output (Schadstoffgemisch) wird bestimmt durch den Input! Im Vergleich zu Müll sind Braunkohle und Diesel noch saubere Stoffe!

Ein Mensch atmet bis zu 20.000 Liter Luft am Tag über eine Lungenoberfläche von ca. 100 qm, Feinstäube sind tief lungengängig, Nanopartikel gelangen sofort über die Alveolen ins Lungenkapillarblut, für sie gibt es keinerlei Rückhalte- und Filtermechanismus im menschlichen Organismus, da Nanopartikel bisher für die menschliche Entwicklung und Humantoxikologie keine Rolle spielten – dies ist ein spezifisches Problem der Chemikalienverbrennung in der Elektrofilter-Ära! Schwermetalle und lipophile CKWs gelangen durch die Blut-Hirnschranke ins ZNS, in Drüsen und parenchymatöse Organe sowie ins Knochenmark. Akute Anstiege der Belastung scheinen erhebliche Auswirkungen im Bereich der Herzkreislauf-Erkrankungen zu haben. Laut Professor Wiechmann, Lehrstuhl für Hygiene und Umweltmedizin TU München, lassen sich ca. 27.000 Herzinfarkte pro Jahr in der BRD auf akuten Anstieg der Feinstaubbelastung zurückführen. Die Bedeutung der kontinuierlichen Feinstaubbelastung für Krankheitsgruppen wie Immunkrankheiten, Malignome, Erkrankungen des Zentralnervensystems, psychische und Schmerzerkrankungen kann momentan noch gar nicht abgeschätzt werden, da die Datenlage völlig unzureichend ist und es für Kanzerogene z.B. gar keine sichere untere Dosis gibt, sondern bereits 1 Molekül schadensauslösend sein kann.

Erläuterugen:
BMU = Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz
PM = Particular Matter = Größenverteilungen für Feinst- und Ultrafeinststäube, wobei die Zahl dahinter einen gewichteten Anteil der Partikel in Micrometer bedeutet
TA = Technische Anleitung
TE = Toxizitätseinheiten

Die Propagandalügen über die „Ungefährlichkeit neuer Müllverbrennungsanlagen“ und die tatsächliche Gefährdung

Lüge 1: „Wir haben neue sichere Filter“

Elektrofilter filtern nur Grobstäube. Auch Aktivkohlefilter haben nur eine begrenzte Wirkung. Es gibt kein Filter, das Partikel unter 10y zurückhalten kann. Für ein Dioxinmolekül sind 10y noch ein „Fußballstadion“.

„Bei einer Verbrennung frei werdende Gase und Stäube sind alle hochgiftig. Selbst mit dem heutigen Verfahren der trockenen Abgasreinigung und zweistufigen Elektrofiltern werden im Einzugsbereich, je nach Klimabedingungen, enorme Giftmengen freigesetzt“. (Max Daunderer, Handbuch der Umweltgifte, Kapitel Müllverbrennungsemissionen, Ecomed-Verlag). Elektrofilter werden in stillgelegte Bergwerksstollen entsorgt. Sie stecken voller hochgiftiger Schwermetalle und chlorchemischer Verbindungen, ihr Eindringen ins Grundwasser bedeutet eine Umweltkatastrophe. Die Trennung der Feinstäube von den Grobstäuben schafft neue Probleme: massive Zunahme der Allergien und Atemwegserkrankungen durch die Feinstäube.

Die Aktivkohlefilter werden von Subunternehmern ausserhalb der MVAs regeneriert, dabei werden die im Filter absorbierten Dioxine wieder freigesetzt und an die Umwelt abgegeben, sowohl beim Erhitzungsverfahren wie beim Reinigen mit Wasserdampf! Unterm Strich ist das ein reiner Trick, die Dioxine weit weg von der MVA in die Umwelt abzugeben, so dass sie direkt an der MVA nicht gemessen werden können!

Lüge 2: „Müllverbrennung ist gut gegen die drohende Klimakatastrophe, weil die energetische Verwertung von Müll die Energiebilanz verbessert“

CO2 kann nicht gefiltert werden! Pro Tonne verbranntem Müll entsteht eine Tonne des hauptsächlichen Klimakiller-Gases CO2. Müllverbrennung leistet so einen wesentlichen Beitrag zum Treibhauseffekt! Die Anlagen zur Verbrennung von Müllbriketts produzieren die gleichen CO2 – und Schadstoffmengen wie MVAs!

Lüge 3: „Hohe Schornsteinen senken die Umgebungsbelastung“

40% der staubförmigen Giftstoffe gehen trotzdem innerhalb von 5km in Windrichtung auf die Erdoberfläche nieder! Der Rest wird zum Teil über Hunderte von Kilometern verteilt und schafft somit ein internationales Problem. Freigesetztes Gift kommt über Regen, Grundwasser und Nahrungsmittelkette zum Menschen in angereicherter Form zurück!

Lüge 4: „Hohe Verbrennungstemperatur zerstört die Dioxine“

Es ist richtig, dass Dioxine über 400 Grad zerstört werden. Aber bei der Abkühlung bilden sich wieder neue Dioxine und noch einige gefährliche chlorchemischen Substanzen dazu! Von 50000 chemischen Substanzen, die bei der Müllverbrennung entstehen, sind die meisten toxikologisch noch gar nicht untersucht!

In einer leider noch wachsenden Zahl Müllverbrennunsanlagen (MVA) in Deutschland und weltweit verschwinden Unmengen von wertvollen Stoffen auf nimmer Wiedersehen, indem sie zu Asche, Abgasen und einem höllischen Cocktail gefährlicher Giftstoffe verbrannt werden.

Die Einführung einer neuen Verwertungsstrategie für Müll als erneuerte Rohstoffe zielt naturgemäß gegen den Betrieb der mörderischen Verbrennungsanlagen.

Vortrag von Prof. Wassermann vom 20.3.2004, gehalten auf der Aktionskonferenz der Bürgerbewegung „Pro Kryo…“ – leicht gekürzt

(…)wassermann2

Die Begründung, warum ich mich überhaupt mit dem Thema beschäftigt habe, ist einfach. Das war nämlich die moralische Haltung der Energiewirtschaft Ende der 70er Jahre. Die Prognosen des Energiebedarfs im damaligen Westdeutschland waren irrsinnig hoch. Von Jahr zu Jahr schrumpften sie immer mehr zusammen, bis sie nicht mehr zu erkennen waren. Diese Lügen und Täuschungen hat der gleiche Kreis dann für die Müllverbrennung hoch gerechnet, ansonsten würden die Bürgerinnen und Bürger von den Ratten gefressen werden, weil die Müllbergen sie alle ersticken.

Bei der Atomenergie sollten die Lichter ausgehen, falls nicht mitten in jeder Stadt ein Atomkraftwerk gebaut wird – in jedem Landkreis mindestens zwei. Es war hier also das Gleiche, und das hat mich in meinem Gerechtigkeitsempfinden etwas gestört, so dass wir uns in meinem Institut mit Verbrennungsprozessen beschäftigt haben, aber auch mit der Ehrlichkeit der Müllwirtschaft, da stießen wir natürlich immer in riesige Löcher.

Alle Anlagen, die man damals baute, wurden weit überdimensioniert, keine Anlage ist ausgelastet – bis heute nicht. Wir konnten zusammen mit starken Bürgerinitiativen in ganz Westeuropa (…) mindestens 60 dieser geplanten Anlagen verhindern, immer gemeinsam mit starken Bürgerinitiativen, (…)

Wir beschäftigten uns dann genauer damit, was eigentlich aus diesen Anlagen herauskommt. Es wurde zunächst gesagt, ja, ein bisschen Staub, ein bisschen Schwermetalle und so, ein bisschen Salzsäure, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid, und das war’s dann schon. Das konnte ja nicht sein, denn wir wussten damals schon von der Zigarettenindustrie, dass allein im Zigarettenrauch über zehn Millionen Substanzen gefunden wurden, die aber nur zu 20% bis 30% chemisch aufgeklärt werden konnten. Verbrennungsprozesse sind chaotisch, da kann man jahrelang analysieren, ohne fertig zu werden, und vor allen Dingen, die Ergebnisse ändern sich ständig.

Dann stellten wir fest, dass eine Eingangskontrolle der MVAs gar nicht statt fand und jeder einigermaßen gebildete Terrorist mit einer anständigen Ladung Plastiksprengstoff in der Lage gewesen wäre, Investitionen von ungefähr einer Milliarde DM in einen Krater zu verwandeln. Das gleiche gilt für die Kontrolle der Zusammensetzung des Mülls. Wenn eine Plattenfirma, wie ich das beobachtet habe, mal einen LKW voll an Fehldrucken aus PVC einfach verheizte, dann gibt das natürlich eine gewaltige Wolke, die meistens dann auch nicht messtechnisch erfasst wird.

Wenn z.B., wie in Spandorf passiert, damals 1986 nach Tschernobyl, ein Abfallhändler sämtliche Luftfilter der PKWs aus drei Landkreisen zusammengefahren hat und auf einen Ruck verbrannte, dann gab es eine schöne radioaktive Wolke, denn die waren hoch radioaktiver Sondermüll. Das wurde natürlich nicht gemessen. Aber es ging trotzdem in die Nahrungsmittel und in die Lungen der betroffenen Menschen. Ganz zu schweigen von Störfällen und all diesen Problemen, die mit diesen Anlagen zusammen hängen, den explodierenden Preisen, die den Bürgern übergestülpt wurden, und den Bestechungen, die dann nach und nach ans Licht gekommen sind.

Das alles motivierte uns, die Sache wissenschaftlich etwas genauer anzupacken. Wir bekamen Zugang zu Schornsteinen verschiedener Anlagen und haben dann sehr viel gelernt. Nämlich, dass man mit geeigneter Messtechnik überhaupt nichts nachweisen kann. Und das ist ja interessant, solche Ergebnisse sahen wir dann viele. Wenn man aber die richtige Messtechnik, die sogenannte isokynetische Messung am Schornstein durchführt, um die Turbulenzen mit zu erfassen, kommt man auf eine sagenhafte Fülle von Substanzen. Wie wir lernten, saugt man die Luft (…) durch bestimmte Absorbenzien durch, also Pulver, die das bindet. Wir haben sieben verschiedene Absorbenzien verwendet, um aus dem Schornstein die Abgase zu sammeln, die dann im Labor analysiert wurden. Wir fanden sieben verschiedene Ergebnisse in der Zusammensetzung des Schadstoffspekturms! Welches ist nun verbindlich? (…)

1992 waren wir weltweit die ersten, die sich mit der komplexen Zusammensetzung solcher Verbrennungsabgase von MVAs wissenschaftlich beschäftigten. Wir staunten nicht schlecht, dass wir also eine riesige Zahl von verschiedensten Strukturen bis hin zu Phosporsäureesthern oder Weichmachern, von den Dioxinen ganz zu schweigen, vorfanden. Eine große Zahl von Substanzen also, die praktisch unverändert durch die Müllverbrennunganlage gegangen sind und dann im Abgas erschienen sind. Die Chlorchemie war fast vollständig vertreten. (…) Unsere Ergebnisse wurden drei Jahre später von Stieglitz und seinen Mitarbeitern aus Karlsruhe bestätigt. Die haben auch einige Hundert von solchen Subtanzen analysiert. Wir analysierten sie auch qualitiativ und stellten fest, dass die Zusammensetzung der Abgase sich außerordentlich schnell ändert, je nach dem, was verbrannt wird und wie die Betriebsbedingungen einer solchen Anlage sind. D.h. es gibt gar keine kontiniuerliche Abgasfahne, die man wissenschaftlich bewerten kann.

Wir mussten lernen, das es für den größten Teil der von uns analysierten Strukturen gar keine toxikologischen Daten gab. (…)

Wir wiesen PCBs nach, darunter einige Dutzende Dioxine. Wir stellten auch die Ringstrukturen zusammen, die wir selbst analysiert hatten. Das sind nur Grundstrukturen, da sitzen irgendwo noch Chlor oder Nitrogruppen oder sonstige Reste von Molekülgruppen, und niemand weiß etwas über die Toxikologie. Es gibt weder Tierversuche dazu noch Erkenntnisse beim Menschen. Dies ist nur ein ganz kleiner Ausschnitt der realen Situation. Das hat uns auf die Palme getrieben und wir haben dann etliche Jahre analysiert (…)

Das Schlimme daran ist, dass in der Analytik immer nur einzelne ausgewählte von diesen einigen hunderten dioxinähnlichen Substanzen überhaupt bestimmt werden. Man leitet aber eine Bewertung des Gesamtrisikos ab. Weitere Untersuchungen zeigten uns, dass eine große Zahl von bromierten Dioxinen in sogenannten metrazyklischen Dioxinen vorkommen (Schwefelatome z.b.) Man muss mit etwa 50.000 solcher Strukturen rechnen, von denen in der Routine gerade mal eben 10 bis 15 analytisch erfasst werden – und die hoffentlich richtig. Das war das eine: Die Fragwürdigkeit einer chemischen Analytik solcher Verbrennungsabgase.

Das zweite Problem war: Es sind nicht nur chemische Substanzen, Gase oder Einzelsubstanzen, die da raus kommen, sondern es sind auch Dämpfe und vor allen Dingen Staub. Hier war die Abgasreinigung in den letzten 20 Jahren ein gutes Stück vorangekommen dank öffentlichen Drucks. Aber wie allgemein bekannt, wurden ja im wesentlichen die groben Staubpartikel herausgefiltert, z.B. durch Elektrofilter. Der Staub hat eine physikalische Eigenschaft in seiner Korngröße, die geht von grob über fein bis ultrafein stufenlos über bis in den molekularen Bereich. Man kann immer nur eine bestimmte grobe Fraktion abfiltrieren in Dieselfahrzeugen, in sonstigen Schornsteinen und Verteilungsprozessen, aber der Feinststaub geht immer durch. Der ist besonders schwer zu analysieren. Ein weiteres toxikologisches schwerwiegendes Problem ist: je feiner die Partikel werden, um so größer wird die relative Oberfläche.
(…)

Jetzt kommt die Gemeinheit, was diese Partikel tun: Sie werden ganz besonders tief in die Lunge eingeatmet.

Das können sie hier an einem schematischen Beispiel sehen: Hier haben wir den Bronchialtrakt, man sieht die Gase wie Ammoniak, Salzsäure oder Formaldehyd. Die reizen sehr stark, gehen aber nur in den oberen Bereich. Andere Gase werden schon tiefer eingeatmet, wie z.B. Chlor. Worauf es aber ankommt, sind die Feinststäube, die besonders tief eindringen. Es ist hier nur als Beispiel das Cadmiumoxid angeführt als Repräsentant für ganz besonders feine Stäube. In diesen Bereichen sind nicht mehr die Schutzmechanismen vorhanden, die in den oberen Bereichen wirksam sind wie Flimmerhärchen, die Schleimproduktion usw.

Die tiefsten Areale sind am empfindlichsten und diese Feinstpartikel werden ganz besonders lange in der Lunge gespeichert. Sie durchdringen die Kapillarwände (…), kommen ins Blut und können in den wichtigsten Organen direkt als Partikel nachgewiesen werden. Darin liegt die große Gefahr. Diese Feinstaubpartikel haben eine sehr lange Lebensdauer unter atmosphärischen Bedingungen. D.h. wir müssen alles daran setzen, gerade die Feinstäube aus toxikologischen und umwelttoxikologischen Gründen zu reduzieren, aber in allen Fällen, nicht nur bei der Müllverbrennung!

Ein einfaches Beispiel sehen sie hier an diesem Pollenkorn. Da sitzen so Partikel drauf, dass sind kleine Ruß- und Staubpartikel, die auf den Pollenkörnern gebunden werden und die Gefährlichkeit des Pollens verstärken. Es nehmen in bestimmten Gebieten die Allergien zu, nicht weil die Pflanzen gefährlicher werden, sondern weil die industriellen Stäube sich auf den Pollen niederschlagen. Der Stoffwechsel der Pollen verändert sich und sie wirken dadurch gefährlicher.

Zusammengefasst sind drei Tatsachen wesentlich:

- die unbekannte Zusammensetzung der Abgasfahnen;
- die Unfähigkeit der Wissenschaft, die komplexen Schadstoffgemische überhaupt wissenschaftlich in ihrer Gefährlichkeit zu bewerten. Wir sind ja meistens von Einzelstoffen ausgegangen, wenn wir sie nachgewiesen haben. Bei Gemischen hören wir auf, weil wir sie nicht verstehen. Wir wissen nur, dass Staub, chemische Belastungen usw. zusammen die Gefährlichkeit potenzieren, sie also nicht nur einfach in die Höhe schnellen lässt. Dann brauchen sie sich nicht zu wundern, dass durch diese Gemische sehr diffuse Störungen des Immunsystems, der Infektanfälligkeit, des Hormonsystems auftreten. Ganz zu schweigen vom Krebsrisiko durch solche Schadstoffgemische.
- der ökotoxikologische Aspekt, d.h. die Belastung der Umwelt. Wenn Abgasfahnen ausgewaschen werden, wird ja auch unsere Umwelt belastet, unsere Weidetiere, die gesamte Vegetation.

Aus all diesen Gründen haben wir dringend nach Alternativen gesucht. Ich bin heute noch dankbar, dass ich aus irgendeiner Notiz in irgendeiner Zeitung auf Prof. Rosin und sein Kälteverfahren aufmerksam geworden bin. Seit den letzten 15 Jahren habe ich keine Gelegenheit versäumt, ihn und sein vorzügliches Verfahren zu preisen, weil dieses Verfahren eben all die genannten Probleme nicht erzeugt sondern vermeidet.

Ich bin auch aus diesem Grunde mit vollem Herzen und Begeisterung zu ihnen gekommen, um auch da noch mal etwas den Daumen drauf zu halten. Denn es ist leider so: Albert Einstein hat ja sehr viel Kluges gesagt (…): „Ein bequemer Mensch löst Probleme, ein kluger Mensch vermeidet sie“.

Was wir also brauchen, sind keine Korruption und keine buntschillernden Sprechblasen aus hohlen Köpfen, sondern ehrlich gemeinte und umgesetzte Innovation. Das führt uns weiter im ehemaligen Volk der Dichter und Denker.

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