Aus dem Grundsatzprogramm der Umweltgewerkschaft e.V.:
„Um… eine globale Umweltkatastrophe abzuwenden, braucht es eine neue Qualität der Umweltbewegung und eine weltweit überlegene Kraft gegen die Hauptverursacher in Konzernzentralen, Banken und Regierungen. (…) Wir suchen den engen Schulterschluss zwischen Arbeiter- und Umweltbewegung und schließen uns auf der Grundlage gewerkschaftlicher Prinzipien als Umweltorganisation zusammen – lokal, national und international. Der Gewerkschaftsgedanke steht für den gemeinsamen Kampf um unsere existenziellen Lebens- und Zukunftsinteressen, für Kampfgeist, Solidarität und breitesten überparteilichen Zusammenschluss. Wir treten für eine gesellschaftliche Alternative ein, in der die Einheit von Mensch und Natur verwirklicht wird.”
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11.März/26.April 2021 - Fukushima und Tschernobyl mahnen
10 Jahre Fukushima, 35 Jahre Tschernobyl, 65 Jahre radioaktive Dauerbestrahlung durch Atomkraftwerke, Atommüll und Uranbergbau mahnen: Sofortige weltweite Stilllegung und Entsorgung aller Atomanlagen auf Kosten der Betreiber!
Seit das erste AKW vor rund 65 Jahren ans Netz ging, kam es zu drei großen Reaktorkatastrophen (Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima), viele weitere Reaktoren standen knapp davor. Es gibt bei den Reaktorbetreibern, den Störfall N - wie normal. Tschernobyl und Fukushima haben beide bewiesen, dass das Atom-Risiko ein reales ist – vor allem auch Hochtechnologieländern wie Japan. Die Katastrophen dauern bis heute an, "Spätfolgen" sind die Verseuchung von Land und Wasser mit allen dramatischen Auswirkungen. Es ist nur nicht täglich in den Medien, von anderem Aktuellen überlagert.
Pressemitteilung der Umweltgewerkschaft zu den Warnstreiks der IGM
Die Umweltgewerkschaft erklärt ihre volle Solidarität mit den Warnstreiks an allen VW-Standorten ab dem 1.3.2021. Ab dem 1.3. stehen 3,8 Millionen Beschäftigte im Tarifkampf, davon 100.000 bei Volkswagen. Eure Forderung nach 4% mehr Lohn, 1400 garantierten Ausbildungsplätzen im Konzern und 2 weiteren freien Tagen unterstützen wir gerade in Zeiten, in denen massiv Löhne gekürzt und Stellen und Ausbildungsplätze abgebaut werden. Wer da Nullrunden fordert von den Arbeitgeberverbänden, macht sich selber die Taschen voll. Das sind auch die Hauptverursacher der drohenden Umweltkatastrophe.
Deswegen gehören auch Umweltforderungen in die Tarifrunde wie die einer umweltgerechten Produktionsweise oder Ausbau des ÖPNV und auch wirksame Coronaschutzmaßnahmen in den Betrieben – auf Kosten der Profite!
Wir unterstützen voll euren Slogan: Abstand – Maske – Arbeitskampf!
Es ist super, dass bundesweit Gewerkschafter*innen auf die Straße gehen und coronagerecht Warnstreiks durchführen. Wir fördern jede gemeinsame Aktivität der
Kolleg*innen und das Ausspielen der gesamten gewerkschaftlichen Kraft. Faule Kompromisse lehnen wir ab.
Mirjam Gärtner, Vertrauensfrau der IGM bei VW in Wolfsburg und Mitglied des Bundesvorstands: „Die Frage der Umstellung auf die E- Mobilität ist ein richtig heißes Eisen in den Belegschaften, da die Unternehmer den Jobabbau teils mit dem Umweltschutz begründen. Die AFD hat die Umweltschützer gar als neuen Lieblingsfeind ausgemacht, die angeblich die deutsche Wirtschaft kaputt machen. Das sind üble Spaltungsversuche – Radikaler Umweltschutz würde Millionen Arbeitsplätze in Deutschland schaffen. Der Jobabbau findet aufgrund des Profitprinzips und des Konkurrenzkampfes in der Autoindustrie statt. Wir dagegen fordern Arbeitszeitverkürzung und umweltgerechte Ersatzarbeitsplätze auf Kosten des Profits – als einziger Umweltverband in Deutschland. Wer diesen Weg richtig findet, sollte sofort Mitglied werden. Die Diskussion um die E - Mobilität wollen wir auch mit unserem neuen UGInternet-Forum zur E-Mobilität fördern, das ab April zur Verfügung steht“.
Wir rufen alle Umweltkämpfer*innen auf, sich mit den kämpfenden Kolleg*innen zu solidarisieren.
Wir wollen auch mit starken Arbeiterdelegationen bei den Aktivitäten von Fridays-for-Future am 19.3. auftreten.
Nicht spalten – zusammenhalten.
Wir brauchen beides: Arbeitsplätze und Umweltschutz – für uns und unsere Kinder.
10 Jahre Super-GAU in FUKUSHIMA - Klimaschutz & weitere Energiewende jetzt!
Am 11. März 2011 schmolzen in Fukushima dreifach die Atomreaktoren. Es kam zu einem radioaktiven Fallout, vergleichbar mit 168 Hiroshima-Bomben. Bis heute sind die havarierten Reaktoren eine Gefahr für Umwelt und Gesundheit, täglich tritt weitere Radioaktivität aus! Die japanische Regierung hat rigoros die Rückbesiedlung der Sperrgebiete durchgeführt, sie leugnet die radioaktive Gefahr. Die Verklappung von über 1 Million Tonnen an radioaktivem Kühlwasser in den Pazifik ist geplant.
Olympia soll eine heile Welt ohne Strahlengefahr zeigen: Deshalb finden Wettkämpfe auch in der Präfektur Fukushima statt, und deshalb führt der Fackellauf durch verstrahlte Gebiete in Reaktornähe. Dabei treten in der Region radioaktive Hot-Spots mit einer bis zu 40-fachen Dosis auf.
Keine Verklappung von kontaminiertem Kühlwasser in den Pazifik!
Kein olympischer Fackellauf, keine Wettkämpfe in den verstrahlten Gebieten!
AKWs abschalten sofort – weitere Energiewende jetzt!
PRESSEINFORMATION der Umweltgewerkschaft zum "Wir-haben-es-satt"-Protest 2021 während der Corona-Pandemie (+Bilder)
PRESSE-INFORMATION
der Umweltgewerkschaft, Berlin 16.1. 2021
Die Umweltgewerkschaft gehört seit Jahren zum Unterstützerkreis der „Wir-haben-es-satt“-Demonstrationen – auch 2021.
1. Die Umweltgewerkschaft erklärt sich solidarisch mit dem ganzen Anliegen und unterstützt die allermeisten Forderungen der bäuerlichen „Wir-haben-es-satt“-Protestbewegung!
2. Die Corona-Pandemie hat wesentliche Ursachen in der grenzenlosen Ausbeutung von Natur und Mensch. Die Zwänge der kapitalistische Konkurrenz in der Agrarindustrie führen geradezu gesetzmäßig zu zerstörerischer Massentierhaltung, Regenwaldvernichtung für Futter-Monokulturen und Weideflächen, Chemikalien-Verseuchung der Lebensmittel, Artensterben, Landraub, Überausbeutung der Arbeitskraft (Tönnies!), millionenfacher Ruinierung kleinbäuerlicher Existenzen weltweit. Vermehrte Zoonosen und eine zunehmende Überforderung des menschlichen Immunsystems sind die Folge.
3. Die Corona-Pandemie ist deshalb keineswegs eine zufällige Ausnahmeerscheinung, sondern Ausdruck einer globalen Umweltkrise. Sie hat ihre „Vorläufer“ in neu aufgetretenen Krankheitsbildern und Erregern wie AIDS/HIV, Rinderwahn/BSE, Ebola, und in immer mehr Superkeimen(MRSA), die gegen alle Antibiotika und Virostatika resistent sind. Zusammengenommen und in Wechselwirkung mit anderen Faktoren der globalen Umweltkrise zeigt Corona, dass die lebenserhaltende Einheit von Mensch und Natur akut bedroht ist.
4. Die Umweltgewerkschaft sieht sich durch die Corona-Pandemie als auch durch die herrschende Agrarpolitik der Regierung in ihrem Grundsatzprogramm bestätigt. Darin heißt es:
„Die ganze Art und Weise zu produzieren, zu konsumieren und zu leben ist jedoch vom kapitalistischen Profitprinzip geprägt. (…) Wir wollen die Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen nicht hinnehmen. Wir brauchen sauberes Wasser, saubere Luft und intakte Böden, gesunde Lebensmittel, umwelt- und gesundheitsschonende Arbeitsplätze, ein für die Menschheit lebensfreundliches Weltklima, den Schutz und die Regeneration der Artenvielfalt sowie der Ozonschicht und der Ökosysteme der Erde, den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen, umweltschonende Anbaumethoden, artgerechte Tierhaltung, Landschaftspflege und Naturschutz.“
Zur Durchsetzung dieser Ziele tritt die Umweltgewerkschaft auf überparteilicher Grundlage für den engen Schulterschluss zwischen Umweltbewegung und Arbeiterbewegung ein. Sie kämpft für eine gesellschaftliche Alternative, in der die Einheit von Mensch und Natur verwirklicht wird.
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PDF-DOWNLOAD und ANSICHT als Presseinformation:
(Tausende gestaltete "Fußabdrücke" wurden aus ganz Deutschland zum "Wir-haben-es-satt"-Protest geschickt - stellvertretend für die Zehn- bis Zwanzigtausend Menschen, die normalerweise zu der jährlichen Großdemonstration nach Berlin kommen und wegen der Pandemie bewusst zu Hause geblieben sind.)
Dannenröder Wald: Der Widerstand gegen den Ausbau der A49 ist berechtigt!
Seit 40 Jahren geht die Auseinandersetzung um den Weiterbau der A49 zwischen Gießen und Kassel. Nach Regierungsbeschluss und Bestätigung der Planstellungsverfahren durch das Bundesverwaltungsgericht wurde mit dem Lückenschluss von Stadtallendorf nach Gemünden (Vogelsbergkreis) begonnen. Gebaut werden sollen 42 KM durch zwei Waldgebiete, den Herrenwald bei Stadtallendorf und den Dannenröder Wald bei Homberg (Ohm). Dafür wurden fast 85 ha eines bis 300 Jahre alten Mischwaldes gerodet. Für den Bau hat der Bund einen ÖPP-Deal mit dem Strabag-Konzern getroffen. Profiteur von dieser zerstörerischen Politik ist u.a. die Ferrero-Gruppe mit ihrem Werk in Stadtallendorf, wo täglich hunderte LKW verkehren.
Gegen die Waldzerstörung hat sich ein Bündnis aus 36 Organisationen gebildet (FFF, BUND, Robin Wood, Extinction Rebellion, Bürgerinitiativen).
„Wald-statt-Asphalt“ - der Widerstand wächst und ist ungebrochen
Seit dem Start des Widerstandscamps vor 11 Wochen bei Dannenrod ist es auf über 500 dauerhafte Teilnehmer*innen gewachsen, vorwiegend junge Leute. Am Wochenende sind Mahnwachen und Kundgebungen am Rodungsgebiet zur Unterstützung des Camp. Ein Teil des Camps mit Infopoint ist direkt am Ortsrand von Dannenrod am Sportplatz. Auf dem Sportplatz sind Infozelte, eine Bühne; dort finden Kundgebungen statt.
Als ich ankomme, sammeln mehrere Leute Spenden. Ich spende und stelle mich und die Umweltgewerkschaft vor. Ich sagte, dass wir zur Unterstützung für die Rote Hilfe gespendet haben und Hilfe organisieren wollen, für das was noch gebraucht wird. So spreche ich eine Reihe vor allem junge Leute an. Das wird sehr positiv aufgenommen und ich komme in viele sehr freundliche Gespräche. Es ist eine große Entschlossenheit zu spüren trotz widriger Bedingungen (Kälte, Schlamm), den Kampf weiter zu führen. Zur zeit suchen sie mehr direkte Unterstützung bei der Bevölkerung, dass sich gerade die Aktivisten auf den Bäumen duschen, aufwärmen und mal ausruhen können. Gestern kamen zusätzlich über 1000 Leute, mobilisiert durch Ende-Gelände und heute ebenfalls über 1000 zur Unterstützung des Widerstandes. Ich treffe Leute aus dem hiesigen Angelverein und erzürnte Bürger aus der ganzen Umgebung.