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Presseerklärung der Umweltgewerkschaftsgruppe Lübeck 10.9.22

Atomkraft: Sicher sind nur die Profite!

Merz von der CDU bezeichnet die gesetzlich vorgeschriebene Abschaltung der restlichen
3 Atomkraftwerke bis Ende 2022 als „Irrsinn“. Wer dafür eintritt, sei „ideologisch“ gesteuert.
Eine Ideologie oder Weltanschauung hat ja nun jeder Mensch. Und wir
Umweltgewerkschafter bekennen uns ausdrücklich dazu, aus ideologischen
Gründen gegen die Atomenergie zu sein. Mit unserer Weltanschauung treten wir für
den Erhalt unserer natürlichen Umwelt ein, denn nur so können Mensch und Tier
überleben. Der Austritt von Radioaktivität im laufenden Betrieb von AKW oder bei
Katastrophen wie in Tschernobyl und Fukushima gefährden aber unsere Gesundheit auf
unverantwortliche Weise. Wie können heute noch neue Atomkraftwerke gebaut werden,
die unter Bedingungen eines Krieges wie in der Ukraine zu Atomwaffen werden können?
Misstrauisch sollte uns machen, dass die laut schreienden Atomkraftbefürworter von den
Energiekonzernen bis zu Söder, Merz und Lindner ständig ihre Argumente wechseln:


Merz, Söder und Lindner sind keineswegs frei von einer Weltanschauung.
Im Gegensatz zu uns orientiert sich ihre Ideologie an den enormen Gewinnen der
Energiekonzerne, die mit dem Betrieb eines AKW täglich mehr als 5 Mill € Gewinn machen
können (Berechnungen des Handelsblattes). Sie folgen der Logik des französischen
Präsidenten Macron. Für ihn sind die Atomkraftwerke Grundlage für den Bau von
Atombomben. Träumen Merz, Söder und Lindner von deutschen Atomwaffen?
Angeblich geht es ja nur um eine sichere Stromversorgung. Es gibt aber in Deutschland
keine Stromkrise. Es wird sogar noch Strom exportiert. In Wirklichkeit soll der
„Streckbetrieb“ Türöffner für einen Wiedereinstieg in Atomkraftwerke sein und die Zeit zur
Beschaffung neuer Brennstäbe überbrücken (die kommen pikanterweise aus Russland
und sind von Sanktionen nicht betroffen). Herr Lindner will einen Weiterbetrieb bis
mindestens 2024 und der konzernhörige CSU-Scheuer will sogar 3 neue AKW bauen
lassen. Das hat ihm der Chef des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Wolf vorgebetet.
Der „grüne“ Wirtschaftsminister Habeck lässt mit dem „Reservebetrieb“ von 2 AKW
opportunistisch die Hintertür für den Wiedereinstieg in die Atomkraft offen.
Wir von der Umweltgewerkschaft fordern: