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Lebhafte Beteiligung an der Kundgebung
der Umweltgewerkschaft München
zum Internationalen Umweltaktionstag am 6.11.

35 bis 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beteiligten sich mit Liedern, einem Umwelt-Rap, Redebeiträgen, Spendensammlungen und viel Applaus.
In dem Einleitungsbeitrag wurde Greta Thunberg zitiert, die auf der Demonstration in Glasgow sagte: „Dies ist nicht länger eine Weltklimakonferenz… dies ist ein Greenwashing-Festival.“ Und: „Die Anführer tun nicht nichts, sie schaffen aktiv Schlupflöcher und gestalten Rahmenbedingungen, um sich selbst zu nützen und weiterhin von diesem destruktiven System zu profitieren.“

Ein Vertreter der MLPD forderte in diesem Zusammenhang, dass der Kapitalismus abgeschafft und Ausbeutung und Unterdrückung von Mensch und Natur im echten Sozialismus beendet werden müssen. In verschiedenen Redebeiträgen wurde betont, dass die Basis-Umweltbewegung mit der Arbeiterbewegung zusammenwachsen muss, dass wir alle selbst aktiv werden, uns organisieren und mit klaren Forderungen lokal, regional und weltweit koordiniert vorgehen müssen. 21IGM Aktionstag Demobild 320

Deshalb zeigten sich die Teilnehmer*innen solidarisch mit den Münchner Bosch-Kolleginnen und Kollegen, die für den Erhalt ihres Werks kämpfen und die Umstellung auf eine umweltfreundliche Produktion fordern. Die Umweltgewerkschaft München hatte für sie eine Unterschriftensammlung initiiert, die schon auf dem IG-Metall-Aktionstag viel Unterstützung bekam und am Umweltaktionstag fortgesetzt wurde. Mit den anwesenden Bosch-Kolleginnen soll die weitere Zusammenarbeit höher entwickelt werden.

21Umweltaktionstag Gefluechteter aus Sierra Leone 320Mehrere Migranten aus Sierra Leone besuchten die Kundgebung. Sie haben aktuell in München ein Protestcamp errichtet, um ihre akut drohende Abschiebung zu verhindern. Viele von ihnen leben schon Jahre in Bayern, haben Deutsch gelernt, Arbeit und Freunde gefunden. In Sierra Leone wird für den Abbau von Tropenholz, von wertvollen Metallen und Diamanten die Umwelt zerstört. Der gewinnbringende Export kommt aber nicht der Bevölkerung zu Gute, sondern ausschließlich den ausländischen Konzernen. Die Bevölkerung leidet unter politischer Unterdrückung und die Frauen zusätzlich unter menschenfeindlichen Praktiken wie der Beschneidung. Die Afrikaner bedankten sich herzlich für die Solidarität. Es wurden 290 € und Kleiderspenden für sie gespendet. Die Kundgebungsteilnehmer*innen werden ihren Kampf gegen die Abschiebungen weiter unterstützen

Die Vertreterin der Umweltgewerkschaft berichtete in diesem Zusammenhang, dass auch die Proteste gegen Internationale Automobilausstellung versucht wurden zu unterdrücken. Sowohl die Vorbereitungen wie die 30.000 Demo-Teilnehmer*innen wurden von den Behörden und der Polizei schikaniert und 87 vorübergehend inhaftiert. Wir Umweltschützer müssen gegen den Abbau demokratischer Rechte sowie gegen gerichtliche Verfolgung solidarisch zusammenstehen. Es wurde für die 227 weltweit ermordeten Umweltschützer eine Gedenkminute eingelegt.

21IGM Aktionstag USamml fuer Boschler 320Ein Rotfuchs-Mädchen sang mit uns ein Umweltkämpfer-Lied und sammelte über 20 €, für die Raummiete der nächsten Nikolausfeier. Auch für die Umweltgewerkschaft München wurde gespendet. Eine Vertreterin betonte, dass wir gut organisiert und im Bündnis mit anderen eine Massenbewegung organisieren müssen. So können wir den Herrschenden Zugeständnisse abringen. Umfassende Sofortmaßnahmen sind nötig von der Schließung aller Kohlekraftwerke weltweit, über die beschleunigte Umstellung auf 100% Erneuerbare Energien, die Schaffung eines umweltgerechten Verkehrssystems bis hin zur Schaffung von Zehntausenden Arbeitsplätzen durch die 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich. Wir brauchen massenhaft Ersatz-Arbeitsplätze im Umweltschutz. Um aber die Umweltschäden zu reparieren bzw. die Natur zu regenerieren, muss die Profitwirtschaft weltweit abgeschafft und international umfassende Maßnahmen ergriffen werden.

Herzliche Grüße aus München