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"Der laute Frühling" - ÜBER DEN ZUSAMMENSCHLUSS VON KLIMASCHÜTZERN UND ARBEITERBEWEGUNG

 In Ulm lief  der Film am 18.11.22 als Sonderveranstaltung im Obscura-Programmkino.

Filmtitelbild Der laute Frühling

Der Film ist unbedingt sehenswert! Vor allem, weil er die wichtige "Strategiedebatte" in der Umweltbewegung voranbringt.

Im ersten Teil wird in eindrucksvollen Bildern sowohl die Klimakrise als auch die Höhepunkte und die jetzige Stagnation der Klimabewegung dokumentiert. Die Regisseurin geht von der These aus, dass erst eine kämpferische Arbeiterklasse im Bündnis mit der Umweltbewegung die Umweltkatastrophe verhindern kann. Dazu werden interessante Interviews mit polnischen und französischen Gewerkschafts-Aktivist*innen eingeflochten.

Der mittlere Teil des Films erklärt anschaulich wichtige Merkmale des Kapitalismus: Die Produktion für den Profit statt für die Bedürfnisse, die zerstörerische Konkurrenz, der Zwang zu ständigem Wachstum. Am Ende steht der Raubbau an Natur und Mensch. So leitet der Film über in die Welt der Produktion und der Beschäftigten, die sich ihrer Rolle bewusst werden müssen. Es sei notwendig, die Machtfrage zu stellen, also einen echten gesellschaftlichen "Systemwechsel" herbeizuführen.

Der dritte Teil des Films präsentiert in Form eines Comic-Strips Möglichkeiten, wie der Systemwechsel vorbereitet und durchgeführt werden könnte, mit Streiks, aktivem Widerstand, Gewinnung von Bündnispartnern, Umgang mit Unterdrückungsversuchen u.a.  Leider zieht der Film keine Lehren aus bisherigen Revolutionen - warum eigentlich nicht? - , aber lässt Erfahrungen von Volksaufständen (im arabischen Raum) einfließen. Bei der gesellschaftlichen Alternative bleibt der Film offen, die Regisseurin spricht von einer "befreiten Gesellschaft". Ein Ziel, das auch so im Programm der UG formuliert ist.

Nach dem Film war Diskussion angesetzt. Sie war ziemlich lebendig. Die Regisseurin Johanna Schellhagen aus Berlin hatte den DGB als Mitveranstalter gewonnen. Der örtliche DGB Jugendsekretär, ein Gewerkschaftssekretär der IG BAU, einige von der Verdi-Jugend waren da. Weitere kamen vom Klimaentscheid Ulm/Neu-Ulm, Parents for Future, eine Berufsschullehrerin... Und wir zu Dritt von der Umweltgewerkschaft.

So gut wie alle Anwesenden beteiligten sich am Gespräch und äußerten sich positiv. Jugendliche sagten, der Film habe sie inspiriert, sich mit grundsätzlichen Themen wie Kapitalismuskritik zu beschäftigen. Erfahrungen mit antikommunistisch motivierten Ausgrenzungen wurden thematisiert. Es wurde der Wunsch nach solidarischer Zusammenarbeit der Gruppen und weniger Konkurrenz geäußert. Eine Erkenntnis zog sich durch: Du musst dich organisieren! Die Umweltgewerkschaft hatte sich in der Diskussion vorgestellt und konnte neue Kontakte knüpfen. Unser Fazit: Der Film sollte unbedingt in unserer Bildungs- und Aufklärungsarbeit genutzt werden!

Nachtrag: Beim Unikliniken-Streik von ver.di wurde der Film im Gewerkschaftshaus gezeigt.  (UG Ulm)
Hier der Link zur Film-Homepage mit einigen Trailern:  https://de.labournet.tv/project/der-laute-fruehling
PS: Für Filmvorführungen im Rahmen einer UG-Ortsgruppe wendet euch bitte an den Bundesvorstand.

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