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Liebe Umweltfreund*innen und Klimaaktivist*innen
vom 6. bis 17. November findet in Bonn die 23. Weltklimakonferenz (COP 23) statt.
Habt ihr euch schon Gedanken gemacht, wie dort ein lautstarker Protest gegen die „Greenwasher“ in vielen Konzernvorständen, Regierungen und UN-Gremien organisiert werden kann? Auf den letzten beiden Weltklimakonferenzen in Paris und Marrakesch gab es leider nur geringe Proteste. Zur Weltklimakonferenz 2009 in Kopenhagen waren noch 200.000 auf der Straße. Dabei hat sich in der Zwischenzeit die Klimakrise dramatisch verschärft: die rapide Eisschmelze und die immer extremeren regionalen Wetterkatastrophen sprechen eine deutliche Sprache. Durch die Klimakrise, dem rücksichtslosen Raubbau an der Natur und der allseitigen globalen Umweltzerstörung steuert die Menschheit beschleunigt auf eine Umweltkatastrophe zu.
Die Umweltgewerkschaft hat sowohl in Paris als auch in Marrakesch gegen die Verschleppung wirklich radikaler Klimaschutzmaßnahmen protestiert. Wir werden alles daran setzen, dass in Bonn ein neuer Aufschwung der Klimabewegung sichtbar wird. Unsere Erfahrung zeigt, dass immer mehr Menschen sich nicht mit den Beruhigungspillen einer vermeintlichen „Anpassung an den Klimawandel“ abspeisen lassen oder gar den Leugnern einer drohenden Klimakatastrophe wie Trump & Co auf den Leim gehen. Sie alle können nach Bonn mobilisiert werden.
Dazu bedarf es allerdings eines breiteren und stärkeren Zusammenschlusses aller umweltpolitisch tätigen Kräfte als bisher. Wir wünschen uns eine Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe, überparteilich und weltanschaulich off en auf antifaschistischer Grundlage.
Wir haben vorsorglich für den Weltklimatag am 11.11. den Bonner Münsterplatz für das entstehende Bündnis geblockt und eine Demonstration angemeldet.
Wir laden Euch ganz herzlich zu einem ersten Beratungstreff ein
am Sonntag, den 23. April um 11 Uhr
in Göttingen im Naturfreundehaus, Naturfreundeweg 1 (früher: Auf dem Hagen)
ein.
Als Tagesordnung dieses Treffens schlagen wir vor:
1. Diskussion des Vorschlags für die gemeinsame Organisation von Aktivitäten und Proteste in Bonn mit Schwerpunkt am Weltklimatag
2. Prinzipien der Zusammenarbeit
3. Vereinbarung über weitere Schritte, Finanzierung, Termine und Verantwortlichkeiten
Wir bitten um eine kurze Rückmeldung zur Teilnahme an dem Treff en bis 9. April 2017 an den Geschäftsführenden Vorstand: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Mit herzlichen und solidarischen Grüßen,
Mirjam Gärtner,
Vorstand der Umweltgewerkschaft
Berlin, 21.12.2016
Seit Monaten kämpfen ausgebildete junge Lehrer*innen in Marokko gegen Analphabetentum, für die Verbesserung der Bildung der Bevölkerung und für die Festeinstellung der von der Regierung versprochenen 10. 000 Lehrer und Schuladministratoren. Sie protestieren deshalb dauerhaft auf dem Jemaa El Fna-Platz in Marrakesch, wo im November die 22. Weltklimakonferenz stattfand.
Während der Weltklimakonferenz mit internationaler Aufmerksamkeit, Solidaritätsbekundungen durch unsere Delegation und vielen Besuchern traute sich die Regierung nicht, gegen die Demonstranten offen gewaltsam vorzugehen. Die Regierung versuchte das Bild eines demokratischen und umweltbewussten Staates vorzutäuschen. Unsere Delegation erlebte die jungen Lehrer*innen als von Herzen ehrliche Kämpfer mit begeisterndem Zusammenhalt.
Nach der Weltklimakonferenz zeigte der marokkanische Staat sein wahres Gesicht der Unterdrückung und Gewalt. Mit brutaler Gewalt wurde der Platz geräumt und 40 Lehrer*innen mussten mit z.T. schweren Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei zerriss die Bescheinigungen und Diplome einiger unserer Freunde*innen. Mit diesem Staatsterror soll offensichtlich das Selbstbewusstsein der jungen Protestierer zerstört werden. Marokko, also alles andere als ein „sicheres Herkunftsland“, wie die Bundesregierung behauptet.
Die Umweltgewerkschaft verurteilt diesen brutalen Übergriff und wird die Bevölkerung in Deutschland informieren und die Solidarität organisieren.
Wir wünschen den Lehrer*innen viel Erfolg, Durchhaltevermögen und die breite Unterstützung durch die marokkanische Bevölkerung.
Dezember 2016
Geschäftsführender Vorstand der Umweltgewerkschaft Deutschland
Liebe Freundinnen und Freunde!
Am 11. November gab das türkische Innenministerium das Verbot von 370 Nichtregierungsorganisationen bekannt. Ihre Büros wurden geschlossen und versiegelt. Begründet wurde das mit „Verbindungen zum Terrorismus“. Damit hat die Entwicklung einer faschistischen Diktatur durch das Erdogan-Regime eine neue Stufe erreicht.
Die Mesopotamische Ökologie-Bewegung hat mutig die absichtlichen Umweltzerstörungen durch den türkischen Staat in den kurdischen Siedlungsgebieten angeprangert und dokumentiert.
Weltbekannt ist der Kampf gegen die Überflutung der Jahrtausende alten Siedlung Hasankeyf durch Erdogans gigantische Staudammprojekte. Von Euch haben wir über die von der türkischen Armee gezielt in Brand gesetzten Wälder gehört. Die Beschießung und anschließende Zerstörung ganzer kurdischer Stadtviertel mit Bulldozern in den letzten Monaten ist eine empörendes Verbrechen an Mensch und Natur!
Wir wissen aktuell nicht, wie es um Eure Organisation steht – es liegt aber in der Logik des Faschismus, jede kritische Stimme und damit auch die Umweltbewegung zu unterdrücken. Doch das wird den Faschisten nicht gelingen! Mensch und Natur rebellieren weltweit immer stärker gegen die kapitalistische Profitwirtschaft, deren extremsten Vertreter die Faschisten sind!
Bitte berichtet uns über eure Situation, damit wir das in Deutschland bekannt machen und Unterstützung für Euch organisieren können. Hoch die internationale Solidarität!
Bundesvorstand der Umweltgewerkschaft in Deutschland
Die 22. Weltklimakonferenz nähert sich ihrem Ende. Langsam ist es Zeit, die Koffer zu packen.
In den letzten Tagen besuchte ich verschiedene Veranstaltungen und führte eine Reihe von Gesprächen, um entstandene Kontakte zu vertiefen. Eine Gesamtdarstellung würde den Rahmen sprengen. An dieser Stelle einige kurze Einblicke und erste Überlegungen zur Gesamtauswertung (Weiteres bei der Delegationsberichterstattung, wenn wir zurück sind):
„Bewaffnete Konflikte in der arabisch-afrikanischen Zone und ihr Einfluß aufs Klima“ war eine Diskussionsrunde überschrieben, die eigentlich versprach, sehr spannend zu werden. Wir erlebten jedoch 7 bis 8 Kurzreferate und Powerpoint-Präsentationen, die sich um alles mögliche drehten, aber nicht um bewaffnete Konflikte. Wenigstens berichteten Referentinnen kurz über Folgen für die Lebenssituation der Familien, aufgrund der in Nordafrika deutlich erlebbaren Klimaveränderungen. Ihre These war: Die klimatischen Probleme sind bereits die hauptsächliche Ursache der aktuellen Fluchtbewegungen aus ihren Ländern.
Zu Publikumsbeiträgen standen am Schluss nur 5 Minuten zur Verfügung. Kaum angefangen zu sprechen, wurde aufgefordert sich auf Fragen zu beschränken. Verschiedene teilnehmende Frauen liesen es sich dennoch nicht nehmen, die großen Konzerne und imperialistischen Staaten für die Entwicklung anzuklagen. Mit spontanem Beifall wurde der Hinweis auf eine notwendige internationale, sozialistische Revolution aufgegriffen. Im Rahmen solcher Debatten, die eine gleiche Augenhöhe der über 80 Teilnehmer von vornherein ausschlossen, kann man den Klärungsprozess in der Umweltbewegung nicht voranbringen.
Liebe Freund*innen,
heute nur der Demobericht, nachdem gestern die letzte Delegationsteilnehmerin nach Hause flog und, wie ich inzwischen hörte, dort auch gut angekommen ist:
Farbenfroh und Lautstark – Demonstration von Klimaaktivisten aus aller Welt in Marrakesch zum cop22-Wochenende
Am Fußballstadion, in dem heute die „Climateshow“ stattfinden soll, begann die Demonstration zum cop22. Die ungefähr 2000 Demonstranten waren zur Hälfte bunt gemischt aus allen Ländern, zur anderen Hälfte Aktivisten der unterschiedlichsten marokanischen Organisationen, vor allem gewerkschaftlich geprägt. Es gab auch königstreue Teilnehmer, die den cop22 idealisierten. Viele Student*innen aus „Beobachter“-Teams der verschiedensten Teilnehmer-Länder gaben sich ein Stelldichein. Die nun erstmals sichtbare Kritik am cop22-Geschehen tat der guten Laune keinen Abbruch. Die vielfältige, internationale Zusammensetzung, das Gefühl, aus allen Ländern für ein Ziel, das Überleben der Menschheit, zu demonstrieren sorgte für überschäumende Begeisterung. Da konnte auch der immer wieder in die Demonstration drängende Autoverkehr nichts dran ändern.
Umweltgewerkschafter und weitere Antifaschist*innen von Neonazis in Göttingen bedroht und angegriffen
Göttingen, 13.11.2016
Im Nachgang zu den Protesten gegen Nazi Kundgebungen in Göttingen und Duderstadt kam es am Abend des am 12. November unter den Augen der Polizei zu Übergriffen auf den Umweltgewerkschafter und Kreistagsabgeordneten Mohan Ramaswamy und seiner Familie sowie zu Körperverletzung an Antifaschist*innen.
Schon während eines Redebeitrags des Neonazis Mario Messerschmidt bei einer Nazikundgebung des sogenannten “Freundeskreises Niedersachsen/Thüringen“ in Duderstadt bedrohte dieser die Familie Ramaswamy. Nachdem die Neonazis in Duderstadt ihre von Protesten begleitete Nazikundgebung abgehalten hatte, begaben sich einige der 18 Kundgebungsteilnehmer*innen nach Göttingen.
Liebe Freund*innen,
1. Was läuft eigentlich bei den offiziellen Verhandlungen?
Diese Frage wurde im Vorfeld aus Orten gestellt, die um einen Livekontakt zu ihren Aktivitäten am Weltklimatag in Deutschland baten. Darauf habe ich Einzelne aus den Delegationen gefragt, die Zugang zur "Blue Zone" haben.
War zu Beginn der letzten Woche noch von Langeweile und Stockungen die Rede, hört man nun nur noch über aufgeregte Diskussionen um das US-Wahlergebnis. Beim Frühstück nach der Wahlnacht hat eine amerikanische Institutsvertreterin in unserem Riad nach dem "Good morning" uns angefaucht, sie wisse nicht, was an diesem Morgen gut sein solle. Mit Trump an der Spitze werde sich nun die Welt drastisch zum Negativen verändern, war ihr Statment, der Faschismus hätte in Amerika gewonnen und sei auch in Europa auf dem Vormarsch. Unser Hinweis, dass die bisherigen Aktivitäten der USA bereits wenig friedens- und umweltfreundlich gewesen wären, empörte sie derartig, dass sie den Frühstückstisch verlies, weil so so einen Schwachsinn nicht anhören könne.