Aus dem Grundsatzprogramm der Umweltgewerkschaft e.V.:
„Um… eine globale Umweltkatastrophe abzuwenden, braucht es eine neue Qualität der Umweltbewegung und eine weltweit überlegene Kraft gegen die Hauptverursacher in Konzernzentralen, Banken und Regierungen. (…) Wir suchen den engen Schulterschluss zwischen Arbeiter- und Umweltbewegung und schließen uns auf der Grundlage gewerkschaftlicher Prinzipien als Umweltorganisation zusammen – lokal, national und international. Der Gewerkschaftsgedanke steht für den gemeinsamen Kampf um unsere existenziellen Lebens- und Zukunftsinteressen, für Kampfgeist, Solidarität und breitesten überparteilichen Zusammenschluss. Wir treten für eine gesellschaftliche Alternative ein, in der die Einheit von Mensch und Natur verwirklicht wird.”

 

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Bericht von Umweltgewerkschaftern aus Gelsenkirchen und Herne über die Demonstration am 23.09.

180923 Hambacher Forst Web

Trotz richterlichem Verbot einer Demonstration als Waldspaziergang durch den Hambacher Wald haben sich mehr als 7.500 Umweltschützer das Recht zu demonstrieren nicht nehmen lassen. Bei strömendem Regen und massivem Polizeiaufgebot gingen sie protestierend in den Wald. Wir freuten uns über die riesige Beteiligung von Jugendlichen. Frauen zogen ihre Kinderwägen durch den Matsch. Nicht wenige Eltern hatten ihre Kinder dabei, damit sie die Welt mit richtigen Augen kennen lernen.

Der Protest und die Wut über den Raubbau an der Natur, den Klima schädlichen Braunkohletagebau, über die Waldzerstörung und die Kohleverbrennung mischten sich mit der Trauer über den tragischen Tod des Foto-Journalisten und langjährigen Umweltschützers. Er war im Hambacher Wald bestens bekannt.

Michael Zobel, Waldpädagoge, bedankte sich in seiner eindrucksvollen Ansprache bei allen für ihren Einsatz. Er wies auf die weltweite Solidarität mit diesem Umweltkampf hin, der zu einem internationalen Symbol für den Widerstand gegen die Umweltzerstörung geworden ist: Bauarbeiter aus Minnesota übermittelten ihre Solidarität, ebenso Umweltschützer aus Kalifornien und Florida, aus Holland und anderen Ländern. Zeitgleich waren Tausend Menschen in Hamburg auf der Straße.

Während der Rede kamen Massen an weiteren Demonstranten an. Viele konnten noch gar nicht kommen, weil wieder einmal die S-Bahn von Köln nach Düren ausgefallen war, ein Zufall?

Im Fokus des Protestes waren RWE und Landesregierung. Das gemalte Plakat „RWE +  Laschet sind Klimakatastrophe“ wurde zu einem allseits beliebten Fotoobjekt, wegen der Einheit von Konzernen und Politik. Auch eine Zeitung wollte deshalb ein Interview.

Das Interesse von WDR und Zeitungen an der Umweltdemonstration war groß.

Viele Demonstranten haben im Wiesencamp ihre mitgebrachten Lebensmittel abgegeben, der junge Mann in der Küche bedankte sich herzlich.

Leider hat das saumäßige Wetter unserer geplanten Werbung für die wichtige Veranstaltung zum Großen Bergarbeiterstreik 1997 und für die Umweltgewerkschaft einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Allen war klar, dass der Widerstand weiter gehen wird. Jedem Sonntag werden Demonstrationen als Waldspaziergang weitergehen, auch „Klaus der Geiger“ hat sich bereits angekündigt. Gegen die im Oktober angekündigte Waldrodung durch RWE  wird der Widerstand auf jeden Fall an Breite und Härte noch zunehmen. Wichtig ist auch, dass in vielen Städten Kundgebungen und Demonstrationen durchgeführt werden und in den Betrieben, Schulen und Universitäten über die Unterstützung dieses wichtigen Umweltkampfs geführt wird. Die Umweltgewerkschaft ruf auf zur aktiven Teilnahme vor Ort im Hambacher Forst und in zahlreichen Städten.

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