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Tag 6, Madrid, 5.12.2019

Spanien – ein Land vor großen Herausforderungen

Spanien gilt als Umweltmuffel Nummer eins in Europa. Ermahnungen, Gerichtsprozesse, Sanktionen: Spaniens Umweltpolitik missfällt der EU zunehmend. Es haben sich 30 Verfahren wegen Vertragsverletzungen angehäuft, mehr als anderswo in Europa und 54 Mio. Euro haben Spaniens Steuerzahler seit 2012 dafür gezahlt. Das sind 70 Prozent aller Bußgelder.
Spanien will seine letzten Kernreaktoren und Kohlekraftwerke vor 2030 schließen, so Energieminister José Dominguez. Er hatte angekündigt, ab 2050 seinen kompletten Energiebedarf aus erneuerbaren Energien zu decken. (euractiv.de19.11.18 ).
Mit einem Kraftakt will die spanische Regierung das Land klimafreundlicher machen und hat ein „Klimawandel-Gesetz“ am 18.12.2018 auf den Weg gebracht. Dieses sieht vor, den gesamten Stromverbrauch Spaniens bis 2050 aus erneuerbaren Quellen zu decken und den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren von 2040 an zu verbieten.
Ein Rückschritt für die Stadt Madrid ist, dass ihre progressive Bürgermeisterin Manuela Carmena im Juni 2019 von José Luis Martínez-Almeida, mit entscheidender Unterstützung der äußerst umstrittenen Rechtsaußenpartei, abgelöst wurde.

Seit Jahren leidet Spanien unter Wassermangel.
Das Land sitzt jedoch in der Zwickmühle. Spaniens Schlüsselindustrien, Landwirtschaft und Tourismus, haben einen hohen Wasserbedarf.

Rio Manzanares Madrid 04 12 2019

    (Bild:  Rio Manzanares durch Madrid 04.12.2019)

In Madrid begann an diesem Montag die Klimakonferenz. In der "Süddeutschen Zeitung" vom 2.12. ist zu lesen:

"Für die geschäftsführende Regierung des Sozialisten Pedro Sánchez ist der Gipfel ein Geschenk. Er strebt eine Koalition mit dem linksalternativen Bündnis Unidas Podemos an, dem auch Umweltgruppen angehören. Da beide Parteien bei den Wahlen vor drei Wochen keine Mehrheit im Parlament erzielt haben, ist Sánchez angewiesen auf Unterstützung der katalanischen Linksrepublikaner. Diese haben zwar zum Leidwesen Madrids in den letzten Jahren die Sezession ihrer Heimatregion vom Königreich Spanien vorangetrieben, aber als eine der ersten Gruppierungen im Lande nahmen sie den aktiven Umweltschutz in ihr Programm auf.
Die Politiker im linken Parteienspektrum sind sich einig, dass ihr Land besonders unter dem Klimawandel leidet - und dass diese Probleme vor allem Menschen verursachen. Klimakiller in Spanien sind die Lebensmittelproduktion und der Massentourismus. Es sind allerdings auch die beiden wichtigsten Positionen der gesamten Leistungsbilanz. Es dürfte deshalb eine Generationenaufgabe sein, den Umbau der Volkswirtschaft durchzusetzen."


Generationenaufgabe?  Es müssen umgehend drastische Sofortmaßnahmen mit Druck von der Straße erfolgen, es ist keine Zeit mehr für eine „Generationenaufgabe“!

 

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