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RG MV, Teilnahme an der Mahnwache gegen LNG an der Hafenzufahrt des LNG - Terminal Mukran/ Rügen
(Fotos privat: links: bis zu 18 Mahnwachenteilnehmer (dankend von Martin), rechts: Krieg ist versagende Politik im kapitalistischen Krisenmanagement!)
Die 14-tägig stattfindende LNG-Mahnwache hatte heute mit 18 ständigen Teilnehmern einen bunten Mix an vielfältigen Meinungen und politischen Einstellungen. Grundtenor: Wir sind hier wegen der Umweltzerstörung durch Fracking und anderer fossiler Rohstoffförderung zur Energiegewinnung.
In den persönlichen Gesprächen dann viel Einigkeit dahingehend, dass der ÖPNV dringend ausgebaut werden muss, die Insel Rügen hat enorm Potential für ein Verkehrskonzept OHNE noch mehr individuellen Urlaubs- und anderen Verkehrsströmungen per Kfz. Doch dazu bedarf es der Einigkeit der Gemeinden zu einem gesamttouristischen Konzept. Die Windräder vor der Küste sollen weg, so ein Teilnehmer. Meine Gegenfrage, warum denn nicht gleich da draußen vor Ort Herstellung von "grünen" Wasserstoff konzeptieren, ließ ihn kurz nachdenken und dann zustimmen. Ja, dezentrale Energiegewinnung wäre richtiger. Er selber favorisiere aber die neue saubere Atomtechnologie. Da waren etliche Teilnehmer dagegen, weil: Wohin mit dem Atommüll? Er meinte, Finnland wäre doch ein gutes Beispiel, Versenkung im Granit. Überzeugen konnte er niemanden dafür. Er war aber unserer Meinung, dass die Vernichtung der Natur durch "Erneuerbare" Energieanlagen jedoch vermeidbar ist, wenn Fabrikdächer usw. zum Beispiel als Solaranlagen-Standorte nutzbar wären, statt Wald oder Ackerland. Einig waren alle, dass Radwege, Begrünung der Städte und Dörfer dringend notwendig seien. Mehr Einheit und Zusammenarbeit statt Spaltung ja! Doch in der Frage dieses auch mit der AfD, war es wieder diskutabel, denn in meiner Gesprächsrunde wurden die "GRÜNEN" als weit aus gefährlicher angesehen, auch in Sachen Kriegstreiber, als die AfD. Und Faschist sei doch nur einer, nicht die Masse der AfD....Wir kamen noch auf die Errungenschaften der DDR, die man gerne erhalten hätte, jedoch ohne die DDR zurück haben zu wollen. Ich gab zu bedenken, dass der Inhalt des Sozialismus-Begriffes, doch gut für uns sei, durch den Verrat dessen aber, es uns nun heute schwer fällt, ihn positiv zu bewerten. Doch sind wir aus der DDR denn wirklich bereit, diesen Verrat ehrlich und offen aufzuarbeiten? ....Kontrovers, doch auf Augenhöhe waren die Gespräche. Danke für diese Begegnungen. Nein zu allen imperialen Kriegen!, da waren wir uns einig.
Suse/ Stralsund
RG MV, Teddy und LNG
Nach Teilnahme an der 20. bundesweiten Montagsdemonstration in Eisenach, wurde mir das regionale "Gezänk" um das Nichterkennen der Gefahr des aufkommenden Faschismus, durch den direkten Aufmarsch der AfD und dem Rechtruck in den bürgerlichen Parteien, oft: "nur, um der AfD Stimmen abzunehmen" sehr deutlich.
Bleib beim Thema!, so lautete die Aufforderung der Veranstaltungsleitung. Teddy wurde durch Faschisten ermordet!!!! Sollen die damaligen Fehler wiederholt werden?
Keine Partei-Werbung oder "Vereinnahmung" der Veranstaltung durch Partei in Wort und Fahne! Wir wollen nicht politisch sein! (So wurde bei der LNG-Mahnwache dann auch die AfD-Fahne vom Veranstaltungsort verwiesen, die Personen der Partei jedoch nicht, auch wenn sie nicht gerne gesehen sind. Die Fahne der UG darf nach intensiven Gesprächen gezeigt werden, aber nicht direkt am Hauptbanner)
Die Umweltgewerkschaft ist bewusst politisch.
Auch wenn in den anschließenden oder laufenden Diskussionen viele Zugeständnisse zum Inhalt gegen die faschistische Entwicklung in vielen Staaten, auch in der BRD gemacht werden, so ist doch die eindeutige OFFENE Positionierung dagegen, auch bei Umweltthemen, wie LNG, Fracking, Atomkraft, noch auf das THEMA an sich beschränkt, nicht auf das gesamtpolitische Umfeld.
Politische Entscheidungen mit dem Hintergrund Maximierung von Profiten, Abwälzung der Kosten auf die Massen, Unterdrückung von politischer Aufklärung der Menschen, sind doch Teil des Systems Kapitalismus, die Ursache für die heutige Situation. Da muss man POLITISCH werden. Die Existenz der Menschheit steht auf dem Spiel. (Seltsam, DAS wurde in vielen Gesprächen übereinstimmend erkannt!)
Sinngemäß sagte G. Dimitrov:
Zu wissen was zu tun ist erfordert auch den Mut, es zu tun!
Suse/ Stralsund
RG MV: Empfehlenswerte Vorstellung des NDR im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern
Empfehlenswert an Film und Ton, was der NDR und sein Philharmonisches Orchester in Stralsund am 10.08.2024 in den Werkshallen von "Ostseestaal" im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern zeigten. Danke dafür!
Während die Moderatorin etwas seicht und sehr gefühlsbetont das Geschehen kommentierte, somit auch entsprechende Emotionen beim Publikum hervorrief, waren die Aussagen des Filmproduzenten doch um Längen schärfer, mahnender, fordernder. Vor Ort erlebbar für ihn und seine Filmcrew die Auswirkungen der globalen Erderwärmung. Seine Verknüpfung der Geschehnisse im Meer, mit den zunehmenden Extremwetterereignissen auch an Land, weil die Meere die Motoren aller Lebensprozesse auf der Erde sind, rief betretendes Schweigen in der Halle hervor. Manch nickenden Kopf sah ich. Es gab aber keinen Beifall, wie bei den sentimentalen Danksagungen zuvor.
Es war ein Hör- und Seh-Genuss (!) zu aller erst, keine Umweltbewusstseinsaufklärung. Doch ein Ansatz von: WIR MÜSSEN ETWAS TUN! DRINGEND! Jedoch noch ohne Fokus auf die Hauptverursacher, sondern an den Menschen allgemein gerichtet.
Wie geschrieben: Empfehlenswert! Danke an alle Beteiligten!
Am 26.08.2024 um 18.15 Uhr zeigt der NDR dazu die Reportage „Die Anpacker“, was hinter der Veranstaltung an Arbeit steckt.
(Fotos privat: geglückte Seepferdchen-Wiederansiedelung Nordsee, in den Hallen von Ostseestaal/ Formung und Zuschnitt von Blechen aller Art)
Suse/ Stralsund
"Majors for Peace" am Stralsunder Rathaus Kraniche basteln/ Petition
RG MV, 06.08.2024 Stralsund, im Rahmen des Stralsunder Friedensbündnisses
Am Fuße des Rathauses hatte das Bündnis seine Friedensgedenk- und -mahnversammlung anlässlich des Jahrestages der Atombombenabwürfe über Hiroshima (06.08.1945) und Nagasaki (09.08.1945) angemeldet und dazu eingeladen. Von allen eingeladenen "Majors for Peace" aus MV, kam nur aus Stralsund und aus Greifswald ein NEIN zur Teilnahme. Der Rest hat sich nicht gemeldet, das erbetene Grußwort aus Hannover, der Zentrale des "Majors for Peace" erreichte uns ebenfalls nicht. Schade! Diese jährliche Zurückweisung wirft einen Schatten auf das Engagement der Mitstreiter.
Ca. 20 Menschen blieben dauerhaft bei der Veranstaltung und durchlaufende Gäste blieben oft stehen, hörten zu und stellten auch Fragen. Es wurde das Basteln von Kranichen angeboten und die Unterschriftensammlung zur Petition "Atomwaffenfreie Zone Stralsund/ MV", initiiert von ehemaligen und aktiven NVA- und Bundeswehrangehörigen beworben. Sie fand regen Zuspruch und soll zeitnah ins Rathaus weiter geleitet werden. Denn der Titel "Majors for Peace" hat eine Verantwortung und ist nicht nur schmückendes Beiwerk in der Stadtbenennung.
Die Redner mahnte inhaltlich, sich aktiv gegen Atomwaffen, gegen die Stationierung amerikanischer Atomwaffen auf deutschem Boden, einzusetzen.
Die Kriege in der Ukraine und in Palästina wurden teils kontrovers, aber immer als Last für die Bevölkerung dargestellt. Einstimmig die Forderung des Ende dieser und anderer derzeit stattfindenden Kriege. Die Gefahr eines Atomkrieges und damit die Bedrohung der Existenz der Menschheit, ist einfach zu real!
Umweltschädigungen durch Kriege und was Atomkraftwerke mit Atomwaffen zu tun haben, kamen ebenso zur Sprache.
Es wurde bemängelt, dass zu wenig Menschen an der Veranstaltung teilgenommen hätten und doch waren es tolle Gespräche am Rande mit Gästen der Stadt, die sicher die Veranstaltung, ihren Inhalt mit nach Hause nehmen werden. Ein Schwede, der mit seinem Rad von Schweden bis nach Hiroshima in Sachen Frieden radeln wollte, jedoch von der Corona Pandemie gestoppt wurde. Wir besahen uns seine Webseite. Eine Französin erkundigte sich nach Möglichkeiten, in Frankreich aktiv werden zu können. Ich empfahl ihr einige revolutionäre Parteien und Organisationen, von denen ich weiß, dass sie auch in Frankreich aktiv sind. Ein Gast wollte wissen, warum ich und andere Redner die AfD " so schlecht" gemacht haben, die anderen Parteien sind doch ähnlich gelagert, sie hätte nur bei der BSW etwas Hoffnung. Zu mindestens erklärten wir uns auf Augenhöhe, wenn wir am Ende auch nicht so ganz einig waren, sie den faschistischen Charakter der AfD zwar bei der Führungsspitze, aber nicht bei der Masse der Mitglieder und Wähler sähe, meine Meinung dazu aber akzeptierte. Auch ein südkurdischer Flüchtling versuchte mir mit der Erklärung seiner Lebensumstände hier in Deutschland zu begründen, warum die Deutschen alle Faschisten sind. Eine wirkliche Diskussion scheiterte an der Sprachbarriere.
Am Ende durfte ich die Grundidee der "Majors for Peace"- Vereinigung verlesen und forderte alle freiwilligen und unfreiwilligen Zuhörer (Außenbestuhlung der angrenzenden Gaststätten) auf, sich daheim für den Beitritt ihrer Stadt- und Amtsräte in die Vereinigung einzusetzen und Rechenschaft ihres Tätigwerdens in ihnen einzufordern.
Danke dem Team des Stralsunder Friedensbündnisses!
Suse/ Stralsund
Stralsund: Hart umkämpftes GEMEINSAM!
(mit Genehmigung des Gestalters gezeigt, ein neues NO-FRACKING-Plakat, ich finde es Klasse!)
RG MV, 21.07.2024 Mahnwache am LNG-Terminal Mukran
Kräftiger Wind bei stetem Sonnenschein, spielte mit den Bannern, Haaren und Bekleidung der Mahnwachenteilnehmern.
Wir nutzten die Zeit der Wache und setzten uns in einer lockeren Diskussionsrunde zusammen. Kontrovers, spürbar um eine faire Streitkultur bemüht, diskutierten wir über die Themen Energiegewinnung, Konzerne und ihre Regierungsverknüpfungen, eigene Verantwortung im Umgang mit Energie, Verpackungen, Verkehrsmittel und mehr. Auch das NICHT-KLIMASCHUTZ-Programm der AfD und der bürgerlichen Parteien kam zur Sprache. Das passte nicht jedem, doch die Grundmeinung in der Runde war, wir müssen raus aus der fossilen Energiegewinnung.
Ein Problem in meinem Verständnis ist wieder einmal die Forderung, keine Vereinsfahnen an die Anti-LNG-Banner zu befestigen, weil es nach einer Vereinnahmung der Veranstaltung durch den Verein aussehe. Wir einigten uns, darüber noch ein gemeinsames Gespräch zu führen. Danke für dieses Entgegenkommen!
Urlaubsgäste, die spontan mit uns die Mahnwache besuchten, hat diese gefallen hinsichtlich des Durchhaltens vor Ort und der Diskussionsrunde, in die sie sich lebhaft einbrachten. Kritischer Hinweis war jedoch, dass man das Thema an den Menschen heranbringen muss. Zwar wird der Protest gesehen, da an der Kreuzung einer viel befahrenen Straße, jedoch gibt es dort kaum einen persönlichen Kontakt zu den Menschen.
Das steht bereits im Aufgabenplan, jedoch sind die Ressourcen an Mensch und Zeit noch nicht in der erforderlichen Menge dafür vorhanden. Es bedarf unbedingt der Teilnahme der Menschen von Rügen, denn es betrifft sie genau so, wie die Bewohner Texas und anderer Gebiete, die Frackingförderung erleiden, ihr Gas, welches als LNG u.a. hier in Mukran verarbeitet wird.
Nun hat "Landeschefin" Schwesig einen weiteren Windpark vor der Küste des Jasmund (Stubbenkammer/ Rügen) eröffnet und plant weitere in der See vor Rügen und dazu Wirtschaftsansiedelung auf Rügen. Anstatt dezentral die Energie zu gewinnen und zu nutzen, wird weiter die Landschaft Rügens negativ und nachhaltig beeinflusst. LANDSCHAFT ist unser aller kulturelles Gut!....Und es ist nicht nur ein Konflikt auf Rügen!
Die Einheit von Mensch und Natur tritt das Kapital mit seinem Streben nach Maximalprofit mit Füßen.
Protest und Widerstand tut Not, ist unser Recht, wird zur Pflicht!
(Danke an Martin, sein gestaltetes Plakat hier zeigen zu dürfen! Ich hoffe, dass wir es mit seiner Genehmigung bald auch verwenden dürfen.)
Suse/ Stralsund
Moin! Am 21.07.2024 von 14 bis 16 Uhr, findet an der Hafeneinfahrt zum LNG-Ter.inal Mukran die nächste Mahnwache statt. Vielleicht ist jemand im Urlaub auf der Insel Rügen und mag uns unterstützen und Gesellschaft leisten? Wir freuen uns über jede Teilnahme auf antifaschistischer Basis. Ausstieg aus jeglicher fossiler Energiegewinnung, bleibt das Ziel!
Suse/ Stralsund
Foto privat, Podiumsgäste, Begrüßung durch Frau Dobelstein)
RG MV mit Unterstützung durch den BUVO , Hamburg, in Binz, Haus des Gastes, 08.07.2024
Im Rahmen des Besuchs zweier Umweltaktivisten aus Texas in der BRD, konnte die BI Lebenswertes Rügen, Frau Dobelstein, im Haus des Gastes in Binz ca. 85 umweltbewegte Menschen zusammenbringen. Thema der Podiumsdiskussion: „Importiertes Leid und Klimachaos“, mit dem Hintergrund, dass das texanisches Frackinggas, in der Region der texanischen Gästen gefördert, bei uns in Mukran angelandet und verarbeitet wird.
Durch die Veranstalter wurde die Podiumsdiskussion breit u.a. auch unter deutschen Politikern beworben, erschienen sind von ihnen nur zwei.
So möchte ich die „prominenten“ Gäste kurz vorstellen:
- Elida Castillo aus Corpus Christi, Programmdirektor von CHISPA Texas, ein lateinamerikanisches Basisorganisationsprogramm (Foto mittig)
- John Beard aus Port Athur , Gründer und Geschäftsführer Port Arthur Community Action Network (PACAN) USA, ehemaliger Exon-Mitarbeiter (Foto rechts neben Elida)
- Andy Georghiu, Koordinator des transatlantischen Anti- LNG-Netzwerk, freiberuflicher Campaigner und Berater für Klima-/ Umweltschutz, Mitbegründer des deutschen Klimabündnis gegen LNG (Foto links außen)
- Stv. Bürgermeister Binz Ron-Patrick Reinholz (der Bürgermeister war in der Kreistagssitzung, andere geladene Gäste der Region auch) (Foto links von Frau Dobelstein)
- Prof. Dr. Christian von Hirschhausen TU Berlin, Fachbereich Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik
- Prof. Dr. Hannes Knapp, Rügen, Geobotaniker und Landschaftsökologe, ehemaliger Leiter der Naturschutzakademie auf der Insel Vilm, Präsidiumsmitglied EuroNatur- Kuratorium
- Milena Pressentin DUH, Referenten Energie und Klimaschutz
- Susann Scherbarth BUND, Leitung Internationale Klimapolitik beim BUND
- Ina Latendorf (LINKE), Mitglied des Deutschen Bundestags
- Sabrina Repp (SPD), Europaparlamentsvertreterin für MV und Sachen-Anhalt
- als Moderator: J. Schwarzkopf DUH (Foto rechts von Andy)
Frau Dobelstein begrüßte die geladenen und gekommenen Gäste aufs herzlichste.
Sie stellte die Fragen in den Raum, woher das Gas kommt, welches in Mukran gelandet wird, von welchem Leid im Zusammenhang mit LNG gesprochen wird. Mehr als 50 % des hier als LNG bezeichneten Gases, stammt aus der Fracking-Gas-Förderung. In den USA wurden die Fracking- Gas-Förderung, und die Exporte dazu, seit dem Ukraine-Krieg verdoppelt. Entgegen dem Versprechen der Deutsche ReGas (Betreiber des LNG-Terminals in Mukran, d. Verf.) Ende Mai 2023 in Binz, kein Fracking- Gas zu ordern für den Betrieb (damals noch Lubmin), sieht es heute ganz anders aus. (Heute redet die Deutsche ReGas sich nun damit heraus, dass sie nicht beeinflussen könne, woher die Gasanbieter ihr Gas bekommen! d. Verf.)
Dann gab sie das Wort an John Beard weiter.
Port Arthur ist eine Hochburg der Petrochemie. Seit 1903 besteht diese dort und hat seither nur Tod und Verderben über die Bevölkerung gebracht. Man bleibt wegen der Jobs, doch die sind nicht annähernd so viele, wie versprochen wird. Hier wird Maximalprofit über Mensch und Natur gestellt. In und um Port Arthur befinden sich die 3 größten Petrolkonzerne. Die Luftverschmutzung ist derart hoch, dass es nur noch fünf weitere Städte gibt, die gleichartig belastet sind. Die Krebsrate, Erkrankungen an Herzen und Nieren, die frühe Sterblichkeit ist überdurchschnittlich hoch. Und dieses giftige Gas wird nach Europa, in die BRD geliefert und in den USA als „Freiheits-Gas“ bezeichnet, welches den Deutschen hilft, über den Winter zu kommen. Niemand braucht diese Mengen, die hier in Europa importiert werden. Es gibt in Europa neun LNG-Terminals, in den USA 25 Export-Terminals für LNG! Es geht nur ums Geld! Gas- und Ölförderung in den USA vergiften Boden, Luft und Wasser, der Ausstoß während des Tarnsport vergiftet die Luft, die Pipeline-Beförderung ist auch problematisch, es entweichen unbekannte Größen an Gasmengen. Bürgerrechte und Menschenrechte werden verletzt! Der Kampf ist gegen die Konzerne gerichtet. Die Stadt Port Arthur hat keinerlei Vorteile von den Konzerngebaren. Die Rechte der Ureinwohner und People of Colours werden verletzt, weil ihre Belange weder von den Konzernen, noch von der Regierung gehört, sondern für den Profit geopfert werden….Das Freiheits-Gas hat einen hohen Preis. Texas hat ihn bereits bezahlt. John hofft, dass wir uns wehren, zusammenhalten, solidarisch uns unterstützen. Die Klimazerstörung ist real, wir sehen sie jeden Tag. Gerade bereiten sie sich in der Region auf den nächsten Hurricane vor und wissen, es werden weitere kommen auf Grund der globalen Erderwärmung. Die Botschaft muss verbreitet werden, was Fracking ist, wie es die Regionen vergiftet. Wir haben keinen Plan B, unser Planet wird unbewohnbar, wenn wir nicht zusammenarbeiten.
Nun sprach Elida Castillo über ihre persönlichen Erfahrungen mit der Fracking-Gas- Förderung. Sie wohnt in einem 2000-Seelen-Ort ca. acht Meilen von einem LNG-Terminal entfernt, in Corpus Christi. 2008 zog der erste Petrolkonzern in die Region zur Energiegewinnung aus Öl- und Kohle-Verbrennung. Jedoch wurde verdeckt an der Genehmigung für Fracking-Gas-Förderung gearbeitet. 2014 wurde dafür dann die Erlaubnis erteilt mit der Aufhebung des Exportverbotes von Frack-Gas durch die Obama-Regierung. 2017 wurde begonnen mit dem Anlagenbau und seit 2021 wird gefrackt. 2022 ist das Jahr der dritten Konzernerweiterung in der Region. Auch bei ihnen wurde getönt, dass die USA seit dem Ukraine Krieg mehr fördern muss, damit Europa nicht friert. Es sei nebensächlich, dass die Menschen an den Folgen sterben, nur um die Energie-Krise zu meistern. In der BRD können wir froh sein, keine Airconditioner zu benötigen. Schon jetzt haben sie in Texas 43 Grad Celsius und der Sommer kommt erst in Fahrt. Die Zahl der Hitzetoten steigt. Dazu werden an den Förderstationen 24h/ 7 Tage überflüssige Gase abgefackelt! (sie las eine Liste von nachgewiesenen Stoffen vor, die hochtoxisch sind und darin verbrannt werden) Die Konzerne sagen, dass sie sich an die Regeln, den staatlichen Vorgaben halten. Die Konzerne bekommen hohe Summen an Steuervergünstigungen, die Stadt bekam einen Park, hinter dem eine der Fackeltürme steht, es wurden Jobs versprochen und nicht geschaffen. Die Luft ist kaum atembar.
Der Gouverneur von Texas sitzt in dem Gremium, welches die drei Kontrollkommissare der Umweltbehörde wählt. Die Aufsichtsagentur der Bahn kontrolliert die Öl- und Gas- Industrie, und deren Beamte sind zum Teil Besitzer dieser Konzerne. (wenn ich das richtig verstanden habe, d. Verf.)
Sie wäre gerne als Tourist auf der Insel Rügen gewesen, doch der Frachter mit dem texanischen Gas kam zwei Tage eher als sie auf der Reede vor Rügen an. Und diese sind unsere Verbindung, unsere Brücken im gemeinsamen Kampf! ...Die Regierungen machen sich Sorgen über finanzielle Schulden, jedoch nicht um die Klima-Schulden, die sie uns und unseren Kindern hinterlassen.
Herr Reinholz bekräftigte die Anstrengungen auch der neuen Gemeindevertretung, sich gegen die weiterführenden LNG-Terminal-Planungen zu stellen.
Die Recherchen von Andy G. erbrachten die Gewissheit, die Fakten, dass bereits vor dem Ukraine-Krieg, um 2020/2021 LNG-Terminals an der Nordsee-Küste geplant wurden, als Reaktion auf den Nord-Stream-2- Bau. Es geht um Langzeitverträge von 20 Jahren und mehr mit Beteiligung von Banken in den USA und der BRD! Beidseitig des Atlantiks wird die Bevölkerung durch die Regierungen über die Energiepolitik belogen. Für diese Langzeitverträge wird der Klimaschutz geopfert. Energiekonzerne sind zum großen Teil Staatsunternehmen, d.h. die Regierung steuert bewusst diesen Deal…..mit jedem LNG-Schiff, welches hier ankommt, wird auch das Leid durch die Fracking-Förderung importiert! LNG ist ein Handelsgut, unterliegt somit auch dem Lieferkettengesetz! Es ist ein Kampf gegen eine Industrie, die keine Seele besitzt.
Dann wurden die beiden politischen Vertreter gebeten, sich zu dem LNG-Beschleunigungsgesetz zu äußern.
Während Frau Latendorf einschätzt, dass dieses Gesetz ein Fehler war, weil es nachgewiesen keine nationale Energienotlage gab, dass die Aussage der Konzerne, es sei kein Energietransport von West nach Ost möglich, eine Lüge ist, dass die Förderungskomponenten in den USA für die Regierung der BRD keine unbekannte Größe waren und die eigene Gasförderung auf Grund der großen Ablehnung in der Bevölkerung „ausgelagert“ wurden und daher u.a. USA-Gas gekauft wird, es ein großer Erfolg sei, dass die Petitionen gegen LNG nun doch in die Parlamente gelangt waren, jedoch zur Prüfung zurückverwiesen wurde an das Parlament in Mecklenburg-Vorpommern, was absurd ist, begann die Vertreterin der SPD anfangs damit, dass es unbedingt wichtig sei, wie Fracking geschieht. Es müsse geprüft werden, wie lange schon diese Langzeitverträge bestehen. Erneuerbare Energien sollten gefördert werden. Das deutsche Lieferkettengesetz müsse aktualisiert werden an den europäischen Richtlinien dazu. Sie bedauert, dass die Regierung die Bürger von Rügen nicht in den Entscheidungsprozess einbezogen hat… was etwas lauten Unmut unter den Gästen bewirkten, denn die Bürger wurden belogen, das hat mit Zusammenarbeit von Regierung und Bevölkerung nichts mehr zu tun. (Mich hätte ihre eigene, persönliche Einstellung zum Thema Fracking und LNG interessiert und ob sie für unsere Ziele in der SPD kämpfen würde, da sie selber sagte, nicht alle stehen hinter der Regierungsmeinung. Doch sie blieb " politisch korrekt". Schade.)
Auch Prof. Dr. v. Hirschhausen bekräftige die Unsinnigkeit, der unökologischen LNG-Terminals….alle LNG-Produktionsstätten weltweit sind schmutziger als Kohleverbrennung, betrachtet man die gesamte Lieferkette. Der deutsche Bundestag hat nach Feststellung der Gas-Mangel-Lage durch die deutsche Bundesnetzagentur diese Feststellung noch immer nicht aufgehoben, denn nur diese ist die Grundlage für das LNG-Beschleunigungsgesetz gewesen. 100 % Erneuerbare Energien ernst nehmen bedeutet auch, die Umweltgesetze ernst zu nehmen. Auch die an der Nordsee geplanten „festen“ LNG-Terminals brauchen wir nicht. Die Lieferverträge würden sich dadurch über die Zeit des angestrebten Ausstieges aus der fossilen Energiegewinnung hinaus verlängern. Die Entwicklungsperspektive der fossilen Energiegewinnungsindustrie, ist real gesehen negativ.
Prof. Dr, Knapp verwies auf den äußerst schlechten Zustand der Ostsee und bei der offenkundig verheerenden Schaden bei der Förderung, dem Transport und Weiterverarbeiten von Fracking-Gas wird klar, dass die Lügen der Bundesregierung selbst der Grund für „Politikverdrossenheit“ und „Demokratieabbau“ sind. Der Irrsinn muss ein Ende haben, wir sind in der Pflicht, unsere Erkenntnisse öffentlich zu machen.
Frau Scherbarth vom BUND kritisierte, dass mit dem „LNG-Begriff“ das Lieferkettengesetz umgangen wird, denn Fracking unterliegt dieser Prüfung per Gesetz. Ein Drittel der EU-Staaten betreibt LNG-Terminals, entgegen der internationalen Klimaabkommen 2024, in denen das „Ende der fossilen Energiegewinnung“ angekündigt wurde. Sie mahnte, nicht unsere „Energiehunger“ nach außen zu verlegen, sondern ihn zu ändern. Nur wie? Erneuerbare Energien müssen nachhaltig und dezentral gewonnen werden. Die ökologische Frage ist nicht mehr von der sozialen Frage zu trennen. Globale Solidarität tut Not!
Es blieb zum Schluss nur noch wenig Zeit für Fragen und Meinungen. U.a. sprach Jochen aus Hamburg, Bundesvorstand Umweltgewerkschaft, seine Solidarität aus und die Wichtigkeit solcher Veranstaltungen zur Aufklärung, zum gegenseitigen Verständnis. Von der Nordsee zur Ostsee, über alle Meere. Solidarität!
Danke an die Organisatoren und Mitwirkenden!
Suse/ Stralsund